Oberösterreichische Heimatblätter war. In der kleinen ungarischen Tiefebene beträgt die Flußgoldführung der Donauschotter durchschnittlich 0.005 gt, sinkt innerhalb der Flußbette wesentlich ab, erfährt aber am Uferrand, insbesonders an der Innenseite der Flußkrüm¬ mungen und an der Spitze von Sandbänken und Strominseln eine beachtliche Er¬ höhung, in einzelnen Fällen bis zu einem Gramm Feingold je Tonne Schotter 39 Allerdings beziehen sich diese höheren Werte auf meist sehr dünne Sandlagen von nur geringer Erstreckung. Der Goldgehalt der Gerölle (Innengold) liegt in der Gegend von Raab in Ungarn ziemlich einheitlich zwischen 0.3 und 0.5 g/t, beträgt also ein Vielfaches des durchschnittlichen Flußgoldwertes. Diese Ergebnisse statten entsprechende Rückschlüsse über das Gold in den Flußablagerungen des Alpenvorlandes. Der Feingehalt des Isar-, Inn- und Donaugoldes bewegt sich nach alten Aufzeichnungen über das zur Einlösung gebrachte Waschgold auffallend einheitlich zwischen 934/1000 und 962/1000 “0); diese Übereinstimmung läßt auf eine einheitliche Herkunft des Flußgoldes oder auf einheitliche Vorgänge bei der Bildung der Lagerstätten schließen. Besonders aufschlußreich sind die Verhältnisse an der Isar, deren Einzugs¬ bereich auf die Kalkalpen und auf das Alpenvorland beschränkt ist; hier kommen, wie schon 1894 Gümbel betont hatte, lediglich die jungen Aufschüttungen als Goldbringer in Betracht. Es besteht kein Grund, die Flußgold¬ führung der Inn- und Donauschotter auf andere Quellen zurückzuführen. Eine wesentliche Zufuhr von Gold aus dem Schwemmland der Salzach in die Ablagerungen des Inns ist kaum anzunehmen, da der geringere Feingehalt des Salzachgoldes (nach Aufzeichnungen des ehemaligen erzbischöflichen Wardein¬ amtes in Salzburg 32) durchschnittlich 888/1000) den Feingehalt des Inngoldes gesenkt haben müßte, wofür sich aber nach den alten Berichten über die Gold¬ führung der bayerischen Flüsse keinerlei Anhaltspunkte ergeben. Die Annahme einer Verfeinerung des Freigoldes auf dem Wege von Paß Lueg bis zur Salzach¬ bezw. Innmündung durch Lösung des Silbers aus den Goldflittern wurde schon seinerzeit von Posepný abgelehnt. Auch der Umstand, daß selbst zur Blütezeit der Goldwäscherei an der Salzach, im 17. und 18. Jahrhundert, unterhalb des Passes Lueg im Gegensatz zum Mittellauf der Salzach nur im gleichen bescheidenen Umfang wie am Inn Gold gewonnen wurde, macht einen engeren Zusammenhang zwischen den Goldseifen der mittleren Salzach (Schwarzach¬ Tänneck) einerseits und denen der unteren Salzach und des Inns andererseits nicht sehr wahrscheinlich. E. v. Szádeczky — Kardoß: Über sekundäre Umwandlungen des Goldes in den Donauab¬ lagerungen des ungarischen Kisalföld; referiert im Neuen Jahrbuch f. Mineralogie, Geologie und Paläontologie. Referate Teil II Ig 1938 (Stuttgart 1938) S. 179 —180. 30) Ähnliche Beobachtungen machte E. Preuschen an der Salzach; auch in mehreren Arbeiten über die alten Goldwäschereien an den Flüssen Südbayerns wird in diesem Sinne berichtet (Fu߬ note 20). *) Siehe Munkert, Kull (Fußnote 20) und Pošepný (Fußnote 15).
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