OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 1

Freh: Oberösterreichs Flußgold laß König Ludwig I. fand sich ein zierlicher goldener Damenring mit der Inschrift: „Ex auro Oeni chemice extracto 1846“ Über die Goldwäscherei auf dem rechten, seit 1779 österreichischen Ufer des Unterlaufes der Salzach und des Inns liegen nur spärliche Nachrichten vor. Im Jahre 1789 wurde nachweislich noch aus Braunau Waschgold eingeliefert 16) In den Jahren 1787 —1790 wurde noch mehrfach um Erteilung von Wasch¬ patenten angesucht 16). 1816 waren an der unteren Salzach Goldwäscher tätig 16) Aus dem Jahre 1858 liegt ein Fronzahlungsauftrag der Berghauptmannschaft zu Steyr an den Goldwäscher Georg Groh in Reichersberg vor, der im letzten Viertel des Jahres 1858 11 Lot (19.7 g) Flußgold gewonnen hatte 25). Groh war ursprünglich Finanzer und arbeitete nach seiner Pensionierung für das Stift Reichersberg. Er soll noch bis an die Jahrhundertwende neben der Fischerei gelegentlich die Goldgewinnung betrieben haben 24). Im Jahre 1860 war die Inngoldwäscherei auf österreichischer Seite bereits völlig eingegangen, wurde aber 1863 noch einmal aufgenommen und lieferte in diesem Jahre 0.07 Münzpfund (35 g) Gold im Werte von 47 Gulden 36 Kreuzern 26). Nach amtlichen Aufzeichnungen 27) wurden in jenen Jahren aus Oberösterreich insgesamt an Waschgold zur Einlösung gebracht: 1857 49 g 1860 22 g 1858 44 g 1864 35 g 1859 44 g 1865 35 g Am Mittel- und Unterlauf der Enns versuchte man seinerzeit ebenfalls Gold zu waschen. Um 1555 ließ der Admonter Abt Valentin Abel bei Reifling Wasch¬ versuche vornehmen 28); über ihren Erfolg liegen keine Nachrichten vor. Mehr als zwei Jahrhunderte später stellte der k. k. Gubernialrat Karl Ployer im Ver¬ laufe umfangreicher Untersuchungen, über die noch berichtet wird, eine ungewöhn¬ lich hohe Goldführung der Ennsschotter zwischen der Stadt Steyr und der Enns¬ mündung fest (oberhalb Steyr fand sich kein Gold); es gelang zeitweilig, „mit 2 Gulden Unkosten für 2 Dukaten Gold zu erzeugen" 29). Im Mühlviertel fanden sich bisher im auffallenden Gegensatz zu den angrenzenden Gebieten Böhmens und Bayerns keine unmittelbaren Beweise für 25) Archiv des Heimathauses Obernberg am Inn. 26) Mitteilungen aus dem Gebiet der Statistik. Herausgegeben von der k. k. statistischen Zen¬ tralkommission. Ig 10 Heft 4. Für das Verwaltungsjahr 1862. Wien 1864. S. 44. Der Bergwerksbetrieb im Kaiserthume Österreich für das Verwaltungsjahr 1863. Wien 1864. S. 56. 27) F. Pošepný: Die Goldbergbaue der Hohen Tauern mit besonderer Berücksichtigung des Rauriser Goldberges. Archiv f. practische Geologie Bd I (Wien 1880) S. 212—215. 28) P. J. Wichner. Kloster Admont und seine Beziehungen zum Bergbau- und Hüttenbetrieb. Verg- und Hüttenmännisches Jahrbuch Bd 39 Heft 1 S. 8. 29) Karl Ployer: Vom Goldwaschen in der Donau. Jahrbücher der Berg- und Hüttenkunde Bd 2 (Salzburg 1798) S. 181 —192. 2 Dukaten entsprachen damals etwa 9 Gulden. 25

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