OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 4

Oberösterreichische Heimatblätter darstellt. Ansfelden, das heute abseits jeder wichtigen Verkehrslinie liegt, verdankt sein Entstehen wohl der Lage an der hier früher durchziehenden Verkehrsstraße. Hörsching selbst wird von Lorch nach der beschriebenen Trassenführung mit rund 24 Kilometer erreicht, welche Entfernung mit der im Itinerar angegebenen Länge von XVI römischen Meilen oder 23.7 Kilometern überraschend gut übereinstimmt. In Hörsching selbst, das durch fünf in der Kirche eingemauerte Römersteine be¬ merkenswert ist, wäre sonach das Ovilatus des Itinerars zu suchen. Angaben der weiteren Linienführung über Hörsching hinaus fallen aus dem Nahmen dieser Be¬ trachtung. Nebenverbindungen Sowohl die alte Steyrer Straße, als auch die Hörstraße Bruck — Ansfelden ziehen an St. Florian vorbei. Der Ort bestand wohl noch nicht, als diese Straßen gebaut wurden und wir können daher diese umsomehr als alte, vorbayrische, alse römische Straßen ansprechen. Nach Gründung des Stiftes mußte dieses zu den be¬ stehenden Verkehrswegen in Verbindung treten. Diese Verbindungen, mittelalter¬ liche Altstraßen, sind auch noch zu finden, obwohl sie heute teilweise keinen Ver¬ kehrsbedürfnissen mehr dienen. Eine solche Verbindung führte von St. Florian nach Linz. Es ist die über den „Linzer Berg“ nach Norden führende Straße. Neben der heute be¬ fahrenen Trasse sind noch zwei ältere tiefe Straßenfurchen zu sehen, die der Höhe des Berges zustreben. Nach Erreichen der Berghöhe wendet sich die Straße ein kurzes Stück gegen Nordosten, um dann wieder gegen Norden umzubiegen. Im Weiterverlaufe führt die Straße beim Zehetner zu Gemering vorbei und erreicht die Hörstraße. Während die jetzige Fahrstraße nach Bruck sich wendet, zog die alte Linzer Straße mehr gegen Nordwesten, teilweise nur mehr als Feldrain erkennbar. Die „Zusammenlegung“ hat hier, wie anderwärts ein altes Bodendenkmal zer¬ stört. Der Berghöhe zustrebend, finden wir wieder die Altstraße als tiefen, mit Strauchwerk besäumten Hohlweg, den Bergrücken durchschneidend. Sie wendet sich nun gegen Westen, die beiden Gehöfte Lehner und Huber sowie ein Häusl links umfahrend. Hier stand der sogenannte Marktgattern, den die nach Linz gehenden Marktgeherinnen öffnen mußten. Diese Altstraße diente, nachdem sich der Fuhr¬ werksverkehr St. Florian — Linz auf andere Linien verlagert hatte, bis in die jüngste Zeit noch den Marktgeherinnen als Gangsteig. Von den genannten Häusern fand die alte Verbindungsstraße von St. Florian nach Linz Anschluß an die Wol¬ ferner Straße, die das mehrmals genannte Kartenbild von Beuttler als „Flo¬ rianer Gangsteig" bezeichnet. Auf der Höhe des Linzer Berges liegen die Häuser der Ortschaft Schitter¬ aichet (nach Schiffmann richtig Schiederaichet). Hier lag ein alter Straßenkreu¬ zungspunkt, hier schieden sich die Wege. Die Bedeutung dieser Wegscheide ist heute vollkommen verloren gegangen; die seinerzeit auseinanderstrebenden Straßen sind zu Feldfahrten und Fußwegen herabgesunken. Von hier führt eine Altstraße in nordwestlicher Richtung durch den Wald, in einem tiefen Hohlweg gegen Nohrbach 354

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