Bausteine zur Heimatkunde meisters Rosenauer 92 Pferde und 38 Knechte hatten, ferner, daß Passauer Schiff¬ leute aus Obernzell an den Zügen beteiligt waren. Mitte Juni mußten die Rosen¬ auer-Züge in Zwentendorf wegen allzuhohen Wassers güßfeiern, der Zug des Schiffmeisters Scheibenpogen mit 34 Pferden und 22 Schiffknechten in Fisch¬ amend. Wir können weiter entnehmen, daß der Sohn des Kaspar Rosenauer mit zwei Zügen an dem Transport beteiligt war und daß der zweite „Jung Rosenauerische“ Zug verunglückt ist. Es mußten 2040 Metzen getränktes Getreide in Rosenstein (?) und der Rest von 2400 Metzen in Mauthausen ausgeladen werden, wo der Zug verblieb. Wenn auch nur ein Teil der Abrechnung vorhanden ist, so kann doch aus verschiedenen Bemerkungen im Akt entnommen werden, daß alle Züge von Ungarn bis herauf geführt wurden. Dies ist beim Schiffmeister Scheibenpogen beispielsweise daraus zu ersehen, daß sein erster Zug außer zu „langen Lewing bei Tulln“ (Langenlebarn) und Grein auch in den „Öselgräben unterhalb Gran und zu Megendorf in Ungarn“ windfeiern mußte. Dipl. Ing. Ernst Neweklowsky (Linz) Die Altstraßen zwischen Ebelsberg und St. Florian Die Wichtigkeit des Traunüberganges von Kleinmünchen — Ebelsberg ist gekennzeichnet durch ein ganzes Bündel von Altstraßen und Wegen, die am linken Ufer der Traun der von der Burg Ebelsberg beherrschten Brücke zustreben. Mehr als einmal wird uns die Bedeutung dieser Stelle durch geschichtliche Ereignisse vor Augen geführt, von denen das Gefecht bei Ebelsberg um den Besitz der Brücke im Jahre 1809 das letzte war. Durchschreiten wir den Markt Ebelsberg, dessen geschlossene Einheit durch die Abtragung des Wasser- und Ennsertores, sowie des bei der Kirche bestandenen Mesner- und Totengräberhauses wohl gelitten hat, so können wir uns trotzdem dem Zauber dieses mittelalterlichen Marktfleckens nicht verschließen, obwohl die elektrische Straßenbahn und der nie rastende Strom der Kraftwagen das Straßen¬ bild beherrschen. Ähnlich wie am linken Ufer ziehen auch rechts der Traun einige wichtige Straßen dem Flußübergang zu: die Wiener Bundesstraße, die in das Kremstal führende Nitzlhofstraße und die nach Steyr ziehende Wolferner Straße Während der Ort Ebelsberg 1071 als Ebilsperch erstmalig genannt wird, geschieht der Brücke erst 1215 (pons in Ebelsperch) urkundlich Erwähnung. Wann die erste Brücke über den Fluß geschlagen wurde, ist nicht bekannt. Jedenfalls war 1064 noch keine Brücke vorhanden. Damals schrieb Bischof Engelbert von Passau an den Bischof Gunther von Bamberg, daß der Übergang über den Inn bei Passau gefährlich und unbequem sei, die Überfahrt über die Traun werde der Dompropst sicherstellen, auch werde der Fährmann bei der Ennsburg veranlaßt werden, keine übertriebenen Forderungen zu stellen 1) *) J. Schicker, Eine unbeachtete Urkunde für die mittelalterliche Geschichte Oberösterreichs, Heimatgaue Ig 4 (1923) S. 180. 347
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