OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 3

Berichte zu wollen und denselben auch den löbl. H. Gemeinderäten gütigst melden zu wollen. Stets werde ich mir dieses Kleinod teuer aufbewahren." Zum „goldenen Ring mit Smaragd“ (S. 122) erzählt der Kurdirektor von Bad Hall, Hofrat Dr. Taub, folgende Episode, welche die Mutter seiner Frau als etwa fünfzehn¬ jähriges Mädchen in den Siebzigerjahren erlebte: Sie wohnte damals mit ihrer verwitweten Mutter in Urfahr. Bruckner, der durch musikalische Beziehungen mit dem verstorbenen Vater befreundet gewesen war, kam einmal zu Besuch. Das kräftige junge Ding gefiel ihm anscheinend und er meinte: „Das hab' i' gar net g'wußt, daß mei Freund a so a liabs Töchterl hat; darf i' mit der Fräul'n a bißl spazierengeh'n?“ — Sprach's, hängte den Arm des Mädchens in den seinen und stolzierte mit ihr durch das Zimmer. Dann zeigte er ihr den schönen Smaragdring an seiner Hand und fragte: „Was glaub'n s’, daß der Ring wert is'?“ Das Mädchen hatte natürlich keine Ahnung und brachte verlegen hervor: „Vielleicht vier Gulden.“ „Aber Kinderl, was glaub'n s denn! Den hab'n s' ma im Ausland für mei' Orgelspiel verehrt.“ Der Ring war demnach eine Ehrengabe, die Bruckner von einer seiner Orgelreisen ins Ausland mitgebracht hatte. Zum „Messingbett“ (S. 123): Bei der Durchsicht von Brucknermaterial im Linzer Landesmuseum stieß ich auf einen Artikel der Linzer Tages-Post vom 24. 7. 1935, in der Er¬ innerungen Ernestine Kordas veröffentlicht sind, die seit Beginn der achtziger Jahre im gleichen Hause (Heßgasse 7) wie Bruckner wohnte und deren reger Verkehr mit dem Meister durch zahl¬ reiche Korrespondenzen und Erinnerungsstücke belegt ist. Sie erzählt dort, daß Bruckner bei einem Besuch in seiner Wohnung auf sein Messingbett weisend sagte: „Sehn' s' Fräulein, das hab' i' mir kauft' — mein einziger Luxus.“ Demnach wäre also das Messingbett eine Anschaffung Bruckners selbst und nicht ein Geschenk der Studenten an ihn gewesen. DDr. Alfred Orel (Wien) Berichte Heimatkundliche Ausstellung in Goisern 24. Juli — 7. August 1949 ist nun in der heimatkundlichen Ausstellung Die heimatkundliche Ausstellung in Goisern zur Schau gestellt worden. war aus der Not geboren, unter der der Für diese Ausstellung, die vom 24. Juli Verein „Heimathaus“ leidet: es ist derzeit bis 7. August zugänglich war, sind geräumige unmöglich, Näume für eine dauernde Auf¬ Schulzimmer zur Verfügung gestellt worden. stellung des schon lange geplanten Heimat¬ Um diese Räume besonders gut auszunutzen, hauses zu finden. Die Gemeinde hat kein ist hiebei das Kojensystem mit Scherwänden Näume zur Verfügung, um auch nur das ihr zur Anwendung gelangt. Diese Art erscheint gehörige Konrad Deubler-Museum zugänglich im allgemeinen deshalb sehr vorteilhaft, weil unterbringen zu können. Dieses ist, seit es sie nicht nur Raum schafft, sondern dem Be¬ die Gemeinde besitzt, auf ständiger Wander sucher auch ermöglicht, sich in ruhiger, be¬ schaft begriffen. Jeder Raum, in dem es schaulicher Weise in Einzelheiten der Aus¬ untergebracht war, wurde sehr bald zu irgen stellung zu versenken, unbeirrt von anderen einem im Zuge der Zeit liegenden Zweck¬ Besuchern und nicht abgelenkt von einen dringend benötigt, bald zur Vermehrung der Vielfachen in großer Raumentfaltung. Amtsräume, bald zu Schul- oder Wohn Die Ausstellung zeigte unter Heranziehung räumen. Seit dem letzten Kriege ist überhaupt zahlreicher Leihgaben in planvoller Ordnung kein Raum mehr zur Aufstellung vorhanden. Ortsgeschichtliches in Bildern, Fundgegen¬ Ein Teil der Bestände des Deubler-Museums 267

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