Oberösterreichische Heimatblätter soll... daran mueß ain Eisner khloben hangen vnd ain khetten daran, die vngvuerlich Zehen khlaffter lanng sein soll, dieselb Khetten mueß man an das Scheff Anschlachen Vnnd von der rechten handt 26) mueß man auf die Lingkh Hanndt 27) her vberfaren, es soll auch an dem khloben neben der großen khetten noch ain Claine khetten Angeschlagen sein, die an der ain seyten In di maur ein¬ gemacht werden mueß, mit derselben khetten, man den Khloben Allemall Herwider Zum schöff Ziechen mag, Weiter so mueß auf d(er) Linckhen Hanndt Ain guette starckhe lannge khetten die vngeferlich In die funffzig khlaffter lanng sein soll, In die maur eingemacht werden, Die glider mueßsen An der Khetten rund sein¬ vnnd Ainer guetten span weit, damit man mit den Hennden woll darein greiffen khann, Daran man dß Schöff biß Z(u) d(er) Bruggen Zu Räming dar ober di Noß Läre geen, Pracht vnnd zogen werden mag“. Von der Brücke weg wollte man das Schiff gleichfalls am rechten Ufer an einer etwa hundert Klafter langen, an der Felswand befestigten Kette flußaufwärts schleppen lassen, während die Pferde vorerst auf der Landstraße 28) und dann über einen Abhang zum Schiff vorgehen sollten. Damit die „Roß nit abauß“ fallen, waren besonders gefährliche Abschnitte der Weganlage mit einem festen Geländer zu versehen und für das Zugseil an verschiedenen Stellen Streifbäume aufzulegen. Für dieses umfangreiche Bauvorhaben benötigte man Werkzeuge um unge¬ fähr tausend Pfund Pfennig, und zwar große Eisenschaufeln, „Pucher schlegl“, kleine und große Handschlegel, Faustschlegel, zum „stueffen vnnd Nizen“ Zweispitz, große und kleine Eisenstangen, Bergeisen, „Pergkhrazen“, Wurzhacken, „Schawattn Fed(er)n stuckh vnnd kheil“, außerdem zwei Schiffe („Sibmerin"), darauf „schmidten mit geringen laden gemacht werden, die man Allendthalben den Ar¬ beitern nach fueren mag“, zwei weitere Schiffe („funfferin") zum Steinbrechen und zu verschiedenen anderen Arbeiten, acht Seile und zwei starke Ketten zum Aus¬ winden der großen Steine. Die Gesamtkosten des Roß- und Schiffweges von Steyr bis Haimbach wurden mit 9110 Pfund Pfennig veranschlagt. Die „seer lannge Meill weegs“ von Haim¬ bach bis Großreifling jedoch, die viele „Pösse Örter“ 29) aufwies, schätzten die Kommissäre auf 24.200 Gulden. Als geeignetes Schiff für den Transport von 200 bis 250 Zentner Eisen wurde eine „Sechserin“ empfohlen. Auf der Gegenfahrt, die mit acht Knechten und vier Pferden in drei Tagen vor sich gehen sollte, wollte man damit 120 bis 140 Zentner Proviant befördern. Nach dieser gründlichen Ennsbegehung im Herbst des Jahres 1553 wurde aber nicht sofort mit dem Bau begonnen. In den nächsten Jahren fand in dieser 26) Linkes Ufer. 27) Rechtes Ufer. 28) Eisenstraße. 29) Z. B. „Strub“ und „Kripp". 230
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