Oberösterreichische Heimatblätter der österreichischen Eisenerzlagerstätten 2) die oberösterreichischen Vorkommen auf insgesamt einer halben Seite und stützt sich dabei im wesentlichen auf die Angaben Commendas bezw. auf die vom k. k. Ackerbauministerium 1878 veröffentlichte Übersicht über die Eisenerze Österreichs3). Lediglich die eingangs erwähnten Lagerstätten in der Laussa und auf der Glöcklalm wurden in den letzten Jahr¬ zehnten eingehenden Untersuchungen unterzogen. Die ältesten Hinweise auf Eisenbergbau im heutigen Bereich des Landes Oberösterreich führen bis ins 12. Jahrhundert zurück *). Im Jahre 1202 er¬ neuerte der Admonter Abt Johann I. der Kirche von St. Gallen einen Zehent von den Salinen und Erzgruben jener Gegend, den bereits Erzbischof Eberhard I. von Salzburg um 1160 gestiftet hatte 5). Die geologischen Verhältnisse des Raumes von St. Gallen lassen in diesen Erzgruben mit großer Wahrscheinlichkeit Eisen¬ bergbaue in den Bergen nördlich der Laussa vermuten; offenbar wurden damals bereits die Bauxite jener Gegend, die im Bereich des Blahberges und des Breitenberges stellenweise einen überdurchschnittlich hohen Eisengehalt führen, zur Eisengewinnung herangezogen. Dafür spricht auch der Name „Blahberg", der auf eine spätestens im 13. Jahrhundert betriebene Eisenschmelzanlage hinweist; um diese Zeit wanderte nämlich in den Nordalpen die Eisenverhüttung von den Bergen in die Täler, da damals die auf Luftzufuhr durch den Bergwind oder durch Tret¬ blasebälge eingerichteten Schmelzöfen von den wasserradbetriebenen Stucköfen oder Blähhäusern abgelöst wurden 6). Diese alten Bergbaue dürften ebenso wie einige andere Bergbetriebe des Stiftes Admont noch im 14. Jahrhundert wieder eingegangen sein, denn im Jahre 1455 wurden auf admontischen Gründen am „Bubenwiesberg“ bei Altenmarkt und in der „Tanfarnalm“ in der Laussa Eisenerzvorkommen entdeckt und sollten gemäß einer kaiserlichen Weisung mit Unterstützung, das heißt praktisch unter Aufsicht 2) K. A. Redlich, Die Geologie der innerösterreichischen Eisenerzlagerstätten (Wien — Berlin — Düsseldorf 1931) S. 164. 3) Die Eisenerze Oesterreichs und ihre Verhüttung. Verfaßt im k. k. Ackerbau-Ministerium (Wien 1878). *) So weit die geschichtlichen Quellen. Eine Eisengewinnung in vorgeschichtlicher Zeit wurde auf oberösterreichischem Boden zwar noch nicht nachgewiesen, liegt aber angesichts der aus den Nachbarländern bekannten regen Berg- und Hüttentätigkeit der Kelten durchaus im Bereich des Möglichen. Insbesonders in Bayern bestand in der Spätlatènezeit eine umfangreiche Eisener¬ zeugung, die sich hauptsächlich auf die Raseneisenerze in den versumpften Niederungen entlang der Donau und deren Nebenflüssen stützte. 5) P. J. Wichner, Kloster Admont und seine Beziehungen zum Bergbau und Hüttenbetrieb, Berg- und Hüttenmännisches Jahrbuch, Bd. XXXIX 1. Heft S. 8. 6) Auf dem „Plaberg“ westlich von Admont wurden bereits anfangs des 12. Jahrhunderts Eisenerze verhüttet (P. J. Wichner, a. a. O. S. 3). Den Namen „Blahbergkogl“ führt ferner eine Erhebung südlich von St. Ulrich, Bezirk Steyr. Auf der „Blaa-Alm“ nördlich von Alt¬ aussee, oberhalb des „Fluder"grabens, befindet sich ein kleines Vorkommen von Mangan- und Eisenerzen (F. Schwarz, Die Mn-Fe Lagerstätte Blaa-Alm, Altaussee; Berg- und Hüttenmän¬ nische Monatshefte, Bd. 86 (1938) H. 4 S. 74—75). 194
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