Oberösterreichische Heimatblätter Nadmeistern in Eisenerz und den gallensteinischen Kammermeistern bezüglich des aus den admontischen Wäldern entnommenen Rafholzes (Stammholzes) ent¬ standen waren, schlichtete eine landesfürstliche Kommission im Jahre 1498, die das Stift Admont zur Bestätigung der Schonung seiner Wälder zum Ladstatt¬ holz bewog 7). Das Holz zur Bereitung der Holzkohle entnahm man daher aus weiter entfernt liegenden Waldgebieten und schwemmte es auf der Enns herab, wozu man zu Hieflau 1502 den ersten großen Rechen erbaute. Sein Erbauer ist unbekannt, wahrscheinlich aber in der Person des kaiserlichen Waldmeisters Siegmund Paumgartner zu suchen, der auch den Holzrechen zu Leoben erbaut hat. Als man den Hieflauer Rechen zu bauen begann, war auch der Gedanke der Errichtung eines großen Holzrechens bei Groß-Reifling angeregt worden, doch zog sich der Baubeginn jahrzehntelang hinaus, trotzdem die hervorragendsten Wasserbautechniker der damaligen Zeit, darunter auch Wolf und Thomas Seeauer, zur Begutachtung herangezogen worden waren. Eine der Ursachen der Ver¬ zögerung mag in der damaligen Türkengefahr zu erblicken sein, streiften doch die Türken bis an die Enns. Erst als diese Gefahr gebannt war und 1565 der berühmte Wasserbaumeister Hans Gasteiger beigezogen wurde, der damals auf dem Höhepunkte seines Ruhmes stand, nahm die Sache greifbare Formen an und zwei Jahre später wurde er auf Grund seines Entwurfes mit der Ausführung betraut 8). Am Ufer der Enns gab es mehrere Ladstätten, in denen eigene Fertiger die Verladung des Eisens besorgten 9). Die oberste war Hieflau 10), von wo an die Befahrung der Enns möglich war. Flußabwärts folgten Groß-Reifling und Weißenbach, wo alte Urfahre bestanden, von denen das zuletzt genannte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch eine Brücke ersetzt wurde, auf welcher Rudolf von Habsburg dem Stifte Admont das bisherige Urfahrgeld als Brücken¬ maut einzuheben gestattete. Diese beiden Ladstätten waren einträgliche Stellen, die vom Stift Admont verpachtet wurden 11). Eine weitere Ladstätte befand sich bei Weyer, wo heute noch der „Kasten“, ein aus dem 14. Jahrhundert stammender Bau mit ursprünglich sehr weitläufigen Magazinen, besteht (Bild 1). Auch dieser Kasten gehörte ursprünglich dem Stifte Admont, 1512 gelangte er durch Kauf in den Besitz des Wolf Salzmaier, 1569 gehörte er dem Wolf Forster, der für die Ladstätte 10 Pfund Pfennige nach Garsten und 1 Pfund an die Kirche von 7) A. Muchar, Beyträge zu einer urkundlichen Geschichte der altnorischen Berg- und Salz¬ werke, Steyermärkische Zeitschrift H. XI (1833) S. 49 ff. 8) F. Feigel, Der Groß-Reiflinger Holzrechen und dessen Erbauer, der Wasserbaumeister Hans Gasteiger, Zeitschrift des steiermärkischen Forstvereins Ig 1 (1884); A. Pantz, Die Gewerken im Bannkreise des steirischen Erzberges, Jahrbuch des „Adler“ Neue Folge Bd 27/28 (1917/18) S. 78; Gr. Goldbacher, Hans Gasteiger, der Erbauer des Schiffweges und des Neutores in Steyr, Heimatgau Bd 3 (1941/42) S. 108. *) Bittner, a. a. O. S. 512. 10) Ebda, S. 511. 11) Muchar, a. a. O. S. 49. 218
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