Oberösterreichische Heimatblante Z Juli=September 1949 Jahrgang3 Heft Der Eisenbergbau im Lande ob der Enns Von Dr. Wilhelm Freh (Linz) Die wirtschaftlich bedeutendsten Erzlagerstätten der Ostalpen liegen in der Grauwackenzone, die sich vom Alpenostrand über das südöstlichste Niederösterreich, Teile der Obersteiermark und des Landes Salzburg bis nach Tirol erstreckt. Der Boden Oberösterreichs liegt außerhalb dieses Gebietes; sein Anteil am Erzreichtum der Alpen ist dementsprechend bescheiden. Von den Metallerzvorkommen Oberösterreichs vermochten in letzter Zeit nur die zum Teil stark eisenführenden Bauxite in den Bergen des Laussatales und die Manganerze der Glöcklalpe nordöstlich von Windischgarsten das Interesse der Bergleute zu wecken. In früheren Jahrhunderten war dies anders. Die Eigen¬ heiten der damaligen Wirtschaftsordnung, der wesentlich höhere Wert der Metalle und die geringeren Kosten der menschlichen Arbeitskraft ermöglichten es, daß damals eine Anzahl kleiner und kleinster Erzanreicherungen, die heute fast in Vergessenheit geraten sind, ob ihrer völligen Bedeutungslosigkeit in den geolo¬ gischen Spezialkarten gar nicht aufscheinen und kaum im Fachschrifttum Erwähnung finden, zeitweilig bergmännisch genützt werden konnten. So lebte seinerzeit eine Anzahl kleiner Eisenbergbaue und Eisenhütten, die zwar nur eine örtliche Be¬ deutung besaßen, trotzdem aber gelegentlich sogar zur Versorgung des ganzen Landes mit herangezogen wurden, wenn die „Eisenwurzen“ Oberösterreichs, das Innerberger Revier des steirischen Erzberges, in Zeiten einer sehr starken Nach¬ frage oder bei innerbetrieblichen Schwierigkeiten nicht in der Lage war, den Bedarf des Landes an Eisen und Stahl zu decken. Die meisten der nachfolgend besprochenen Bergbaue hat bereits H. Com¬ menda in seinen Arbeiten über die Minerale und Gesteine Oberösterreichs *) erfaßt, ohne aber auf sie näher einzugehen. K. A. Redlich streift in seiner Darstellung *) H. Commenda, Übersicht der Mineralien Oberösterreichs, 75. Jahresbericht des k. k. Staatsgymnasiums zu Linz (1886); XXXIII. Jahresbericht des Vereines für Naturkunde (Linz 1904), 2. Auflage; derselbe, Übersicht der Gesteine und Mineralien Oberösterreichs, Heimatgaue Jg. 7 (1926). 193
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