OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter fort. Dieser Weg ist Aufmessungslinie zweier Fluren, deren Parzelleneinteilungen jede für sich durchgeführt wurde. An ihm liegen nahe dem Aichberger- und dem Unterstrohmayrgut einige Actusvielfache als Überrest einer romanischen Quadraflur. 2. Schwanenstadt — Vöcklabruck. Die Römerstraße ist hier von Niederstraß an gegen Nordosten Aufmessungslinie zweier selbständiger Streifenscharen und weist gute rechte Winkel auf. Im Mittelfeld liegen, allerdings nur zwischen Nainen, drei Abstände zu 6 Actus, zwei zu 5, zwei zu 3 und einer zu 4 Actus. Anschließend in Redlham ist die Fortsetzung dieses Mitterweges Aufmessungslinie einer kleinen Quadraflur. Schöne rechte Winkel und eine Diagonale ergänzen die romanischen Merkmale. Dieser Römerweg ist auf lange Strecken hin doppelt, was auf lange Benützung etwa als Winter- und Sommerweg hindeutet. Ab Fisching, im Bruchgebiet des Baches, sind alle Grenzen bairisch verbogen, unparallel, unromanisch. 3. Schalchham — Unterregau. Im Mitterfeld liegen neun Actusstrecken zu 6 und je eine zu 12, 3 und 4 Actus und eine Diagonale, in auffallend parallele und sehr gradlinige Streifen zerlegt. Die Römerstraße (G. P. 2187) ist Aufmessungslinie von selbständigen Streifen¬ scharen, jedoch diesmal ohne die übliche Knickung der Grenzen an der Aufmessungslinie. Diese wurde also hier vermutlich instrumentell, d. h. wohl mit der Groma durchgeführt, nicht bairisch ohne Visiergerät nach Breiten. Gehöft Nr. 112 südlich von Regau ist eine etwas verzogene Quadra. Auf der Ebene östlich von Regau bilden zwei lange Diagonalwege ein Andreaskreuz Die Römerstraße ist hier wieder Aufmessungslinie zweier unabhängig von einander unterteilter Streifenscharen. Das Oberregauerfeld enthält am Nömerweg die folgenden Actusstrecken an¬ einandergefügt: 6, 6, 5, 6, 12, 6, zusammen 41 Actus. Sie fungieren noch als Aufmessungs¬ breiten. Desgleichen enthält das Mitterfeld nördlich des Römerweges Aufmessungsbreiten von 12, 5, 6, zusammen von 23 Actus. 4. Vöcklabruck — St. Georgen im Attergau. Südlich von Timelkam ist das Timelkamer Ried bis zur Römerstraße actusstreckenhältig. Die Scheibe von Timelkam dürfte alse schon zur Römerzeit erschlossen gewesen sein. Es liegen hier drei Strecken zu 6, eine zu 1½ und zwei zu 4 Actus. 6. Straßwalchen — Mattighofen. Bei Teichstätt ist die Flur rein bairisch quadranegativ. Im Kotingfeld östlich Bach liegen je eine Strecke zu 6, 3½ und 4 Actus und zwei Strecken zu 4½. In Baumgarten ist der Römerweg Aufmessungslinie. In Kollming liegen zwei Strecken zu 5 Actus östlich der Römerstraße. 7. Lorch — Ansfelden. Der Mitterweg ist Aufmessungslinie zweier bairischer Streifenordnungen und quadranegativ. Beim Mayrhaus nur zwischen Rainen eine Strecke von 6 Actus. F. Brosch (Linz) „Von Affn und Strauben“ Zu dem Aufsatz „Von Affn und Strauben“ von Dr. A. Webinger (Ig 3, H. 1) sei eine kleine Ergänzung gebracht. Es ist dort leise der Zusammenhang zwischen Affn und Eule (Auff) angedeutet und schließlich jener mit den Strauben. Mir fehlt dabei die Feststellung, bezw. Be¬ tonung der Tatsache, daß man in Oberösterreich doch sehr häufig statt Eule den Ausdruck „der Auf“ (mit einem „f“) gebraucht. „Der Auf“ wird dann auch für einen verärgerten, griesgrämigen Menschen verwendet, der völlig abweisend für sich sein will, für einen, der so¬ zusagen „die Haare aufg'stellt hat“. „Der sitzt da wie ein Auf“, sagt man. Dabei taucht mir die Frage auf, ob es nicht richtiger „Af“ heißen sollte. Ich stelle diese Frage, weil ich den Ausdruck „Aff“ noch nicht sprechen gehört habe und daher selbst nicht beurteilen kann, ob das „ff“ berechtigt ist. Zwischen „Auf“ und „Af“ bestünde dann nur mehr ein mundartlicher Unterschied; das „au“ wäre zum „a“ geworden oder umgekehrt und der Zusammenhang zwischen den Strauben und den „Afn“ (Mehrzahl) wäre noch enger geworden und auch eine Selbstverständlichkeit. F. Nosenauer 178

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