Bausteine zur Heimatkunde 4. „Mitterweg“, Teilstück der Nömerstraße von Vöcklabruck nach Sankt Georgen i. A., zwischen der Haltestelle Obertalheim und Obergallaberg. Berlinger hat in seiner Arbeit „Über Bodendenkmale“ (Heimatgaue Ig 7, Heft 3—4) auf diese Strecke als Römerstraße hingewiesen. 5. „Mittergraben" Bezeichnung der Römerstraße zwischen Wels und Lambach („Oberösterreichische Heimatblätter“ Ig 3, Heft 1, Seite 2). 6. „Mitterstraße“, Bezeichnung der Römerstraße zwischen Straßwalchen und Mattighofen. In der Grenzbeschreibung wird diese Straße, die heute teilweise nur mehr ein Karrenweg, teilweise ein Feldweg ist, als „Alte Landstraße bezeichnet. 7. „Mitterweg“. Die Römerstraße Lorch — Ansfelden setzt sich gegen Kremsdorf in einem Mitterweg fort. Von Ansfelden gegen Lorch führt die Straße nach der Grenzbeschreibung die Bezeichnung „Hörstraße“. 8. „Mittergasse“, Gasse in Steyr in der Vorstadt Steyrdorf. Die Gasse liegt in der Richtung der von Steyr nach Sierning laufenden Straße, die Rolleder und andere als Römerstraße ansehen. 9. „Mitterweg", frühere Bezeichnung der heutigen Dr. Alois Scherrer¬ straße in Vöcklabruck. Hier wurde nach Huber (Verbreitung des Christentums, Salzburg 1874) „vor einigen Jahren im Garten der Schulschwestern ein Segment der Straße (gemeint ist Römerstraße) Vöcklabruck -Schöndorf, ungefähr 20 Fuß = 7.2 Meter breit, mit Fauststeinen gepflastert“, freigelegt. Die Dr. Scherrerstraße ist eine alte Straße, die bereits in der Mappe aus dem Jahre 1824 eingetragen ist. Sie weist nach Schöndorf, die anlaufenden Besitzgrenzen stehen senkrecht zu ihr, ein Zeichen ihres hohen Alters. 10. „Mitterweg", eine durch archäologische Grabung freigelegte Römer¬ straße im Raume von Carnuntum. Die Übereinstimmung der angeführten Straßenbezeichnungen mit römischen Straßenanlagen wirkt überraschend. Ich neige zur Ansicht, daß die Römerstraßen, die bei der Parzellierung des Landes in römischer Zeit als Aufmessungslinien für die Flureinteilung verwendet worden sind, eben nach ihrer Lage in der Mitte der parzellierten Grundstücke ihren Namen erhielten (vgl. F. Brosch, „Agrarische Centurien in Lorch“, Jahrbuch des Musealvereines Bd 92 und „Romanische Quadrafluren im Ufernoricum", Jahrbuch des Musealvereines Bd 94). Wo gibt es noch Mitterwege? Diese Frage ist an die Leser der „Heimat¬ blätter“ gerichtet, sie werden gebeten, Ergänzungen zur vorstehenden Aufstellung der Schriftleitung der „Heimatblätter“ mitzuteilen. Herbert Jandaurek (Linz) Flurkundliche Bemerkungen zu den Mitterwegen 1. Lorch — Volkersdorf. Dieser Weg beginnt mit dem Decumanus des Legions¬ lagers, quert als Hauptstraße des Municipiums Lauriacum das Forum südlich der heutigen Laurentiuskirche und setzt sich in genau gleicher Richtung von der Bundesstraße an über das Ennsfeld in einem heute noch erhaltenen geraden Wegstück in Richtung Tillisburg (= Volkersdorf) 177
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