OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter Bild 7: Erst mit der Bandhacke, dann mit der Breithacke wird darauf das Außenholz bis auf die Wandstärke abgearbeitet, schließlich mit dem Handhobel ge¬ glättet. An jedem Ende („Kopf") werden zwei Handhaben, die „Ohrwaschl“, an¬ gerissen und mit der Bogensäge herausgesägt. Mit dem Messer, allenfalls noch dem Hobel, werden kleine Rauhigkeiten beseitigt. Der Trog ist zum Verkaufe fertig. Während sich um das Jahr 1937 ein solcher Albern-Trog je nach Größe auf 30 bis 40 Schilling stellte, kommt er hheute auf 200 bis 300 Schilling zu stehen. Trotzdem darf jeder Kenner ordentlicher Handarbeit an solch einem Stück seine helle Freude haben. Leider sind die Tage dieses kunstvollen Heimfleißes gezählt. Nicht darum weil etwa die Nachfrage zu sehr nachließe oder die genagelten Tröge und Mulderr an Güte und Dauerhaftigkeit einen ernstlichen Wettbewerb bedeuten könnten, als vielmehr aus dem Mangel des Rohstoffes, nämlich so alter und mächtiger Stämme. Von Jahr zu Jahr verringert sich ihre Zahl bedrohlich und damit ver¬ lieren unsere Donau-Auen zugleich ihre stattlichste Zierde. Ein fremder Eindring¬ ling, den man in den letzten Jahrzehnten seiner Schnellwüchsigkeit halber an¬ siedelte, nämlich die kanadische Pappel, verändert nicht nur in einer jedem Heimat¬ freunde unerwünschten Weise unsere Landschaft, sondern ist auch dem Trog-Dexler zu spröde, ihm also zu nichts mehr nütze. Dr. Gustav Brachmann (Gmunden) Der Mitterweg In dem Aufsatz „Heimatgeschichte in alten Straßennamen“ von Dr. F. Pfeffer, „Oberösterreichische Heimatblätter“, Jahrgang 3, S. 48 f, behandelt der Verfasser eine Reihe von Straßennamen, die, an Altstraßen haftend, uns wertvolle Hin¬ weise über den Verlauf solcher Straßen und ihre wirtschaftliche Bedeutung geben. Diesen Namen will ich einen weiteren hinzufügen. Bei meinen Nach¬ forschungen über den Zug der alten Römerstraßen stieß ich mehrmals auf die Bezeichnung „Mitterweg“ und es scheint in diesem Namen ein Hinweis auf römische Straßenanlagen zu stecken. Die von mir ermittelten Mitterwege, sowie ähnliche Straßenbezeichnungen sind: 1. „Mitterweg“. Die Straße von Lorch nach Volkersdorf führt nach der Grenzbeschreibung des franzisceischen Katasters diesen Namen. Ihr Beginn in Lorch ist nach den Heften der Limeskommission als Römerstraße nachgewiesen. Bereits Huber führt diesen Straßenzug als römische Anlage an. 2. „Mitterweg“ heißt ein Teilstück der Römerstraße von Schwanenstadt nach Vöcklabruck, zwischen Attnang-Puchheim und Puchheim. („Oberösterreichische Heimatblätter“ Ig 3, Heft 1, Seite 13.) 3. „Mitterweg", Bezeichnung der Römerstraße zwischen Schalchham und Unterregau (wie 2.). 176

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2