Oberösterreichische Heimatblätter aber nicht etwa nach einer irrigen Meinung unmittelbar daneben. Die Ehre der Beisetzung in der Gruft ist sonst nur den Prälaten vorbehalten. Anläßlich einer Sängerfahrt des Linzer Brucknerchores am 6. Juni 1948 in Müllers Heimat wurde eine von der Marktgemeinde Dimbach gestiftet¬ Gedenktafel am Geburtshaus enthüllt: „In diesem Hause wurde am 10. Mai 1870 der große Komponist Prof. Fr. X. Müller, Chorherr des Stiftes St. Florian und Domkapellmeister von Linz, geboren. Die dankbare Heimat¬ gemeinde.“ Den Nachlaß, der zur Gänze von der Wohnung in Urfahr nach St. Florian gebracht wurde, gedenkt das Stift zusammen mit der von Bildhauer Forster angefertigten Totenmaske in einem Fr. X. Müller-Gedächtniszimmer aufzustellen. Das folgende, von Propst Hager zur Verfügung gestellte Werkver¬ zeichnis ist bis auf unwesentliche Ergänzungen eine Abschrift der von Müller handschriftlich angelegten Aufstellung. Seine Vollständigkeit sei, abgesehen von den im Einzelnen gar nicht angeführten Liedern, angezweifelt; denn erstens hat Müller sicher bei der Überfülle seines Schaffens das eine oder andere Werk ver¬ gessen; zweitens dürfte er in seiner übergroßen Bescheidenheit so manche Komposition als nicht vollkommen beurteilt und daher ausgeschlossen haben. Eine Ergänzung müßte der systematischen, vom Stift bereits eingeleiteten Aufarbeitung der gesamten hinterlassenen Manuskripte folgen; eine eingehende stilkritische und analytische Betrachtung sollte sich mit Einbeziehung allen Materials, besonders der umfangreichen Sammlung von Kritiken des Verewigten daran schließen. Werk-Verzeichnis A. Kirchliche Werke: Messen: St. Augustinus-Messe (mit Orgel und Orchester; 1911), Rudigier-Messe (mit großem Orchester), Namen Jesu-Messe (mit Orgel und Bläsern; durchkomponiert), St. Xaverius Messe (mit Orgel), Missa diatonica in hon. Sae. Caeciliae (sechsstimmig, a cap.), St. Josefs¬ Messe (mit Orgel und Bläsern), Requiem a cap. (1947), Deutsche Messe (Text von Pesendorfer), Deutsche Marienmesse (Text von Erna Zwernemann; 1938), Deutsche St. Josefs-Messe, Franz Salesius-Messe (1948; letztes Werk). Proprien: vom Österfest (mit Orgel und Orchester), vom Herz Jesu-Fest (mit Orgel und Bläsern), vom Christ-Königsfest (mit Orgel und Bläsern), vom 23. Sonntag nach Pfingsten (mit Orgel und Orchester), vom Kostbaren Blut (mit Orgel und Bläsern), vom 6. Sonntag nach Pfingsten (mit Orgel, ohne Offertorium), „de B. M. V. Immac. a. Se. Numismate“ - 27. No¬ vember. (mit Orgel), vom Hl. Canisius (mit Orgel und Orchester), von der hl. Elisabeth (für Frauenchor mit Orgel), vom hl. Augustinus (mit Orgel und Bläsern), der Missa Dilexisti (mit Orgel; ohne Offertorium), der Missa expectavi (Frauenchor mit Orgel; ohne Offertorium), vom 7. Sonntag nach Pfingsten (mit Orgel und Bläsern), von der Oktav von Peter und Paul (mit Orgel), der Missa „J. Chr.-Summi Sacerdot.“ (mit Orgel und Bläsern), vom Feste Immacul. Concept. (Domweihe; mit großem Orchester), vom Feste des hl. Florian (a cap.), vom Feste des hl. Franz Xaver (für Männerchor und Orgel), vom Herz Jesu-Fest (altes Form.; für Männerchor), vom Christ-Königsfest (für Frauenchor, ohne Graduale), vom Feste des hl. Michael (teilweise mit Orchester). 188
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