OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichische Heimatblätter licher Richtung von D nach G laufender Hohlweg führt gegen die Bundesstraße und setzt sich jenseits dieser in einer nach Gunskirchen laufenden Straße fort. Ge wässer, die infolge langanhaltender Regengüsse nach dem Hohlweg bachartig zu Tal stürzten, haben wohl vor langer Zeit den Graben in der Richtung des Pfeiles zerstört und unterbrochen. Die Abbruchstelle wurde durch eine bogenförmige Ver¬ legung umgangen und die neue Grabentrasse von A über D nach C geführt. Ebene Streifen, die mit den Grabenteilstücken A und C in gleicher Höhe liegen, lassen ohne Zweifel diese Verbindung erkennen. Bei den Punkten E und F zu Tal führende Hohlwege wurden anscheinend durch spätere Wassereinbrüche verursacht, bei diesen Punkten zeigen die Schichtenlinien breite Schwemmkegel. Diese durch Naturgewalten erfolgten Änderungen, sowie solche, die vielleicht durch Schotter grabungen verursacht wurden, erschweren das Erkennen des ursprünglichen Bildes. Die nach Gunskirchen vom Graben abzweigende, durch den Hohlweg D — G führende Straße, scheint sonach eine alte Anlage zu sein. Im Weiterverlauf zieht der Graben oberhalb des genannten Hochhauses vorbei und ist meist mit weniger Baum- und Strauchwuchs bedeckt als der übrige Wald. Vor der Ortschaft Saag tritt die Straße aus dem Wald aus, um im Geländehang durch Wiesen gegen die genannte Ortschaft zu führen. Hier fehlt wieder der talseitige Wall, der wohl als Kulturhindernis beseitigt wurde. Saag selbst steht ein altes und ein neueres Wohnhaus auf der Trasse Grabens. Vorher stießen wir auf ein aus Holz gebautes Jugendheim, das auch auf der Trasse steht. Auch hier wurde der Wall auf eine weitere Strecke ein¬ geebnet. Der Graben tritt nach Saag in den Wald ein und deckt sich im späteren Verlauf in einem Stück mit der Anlage der Pferdebahn. Ein altes Wächterhaus dieser Bahn steht ebenfalls auf der Grabensohle. In gleichmäßiger Steigung weiterziehend, nähert sich der Graben dem Waldende. Er tritt in das Wiesen¬ gelände, an beiden Seiten von Wällen flankiert, die noch ein Stück mit Baum¬ wuchs bedeckt sind (Abb. 3). In den Wiesen sind die Dämme und der Graben besonders gut sichtbar; zwischen Grabensohle und Dammkronen ist ein Höhen¬ unterschied bis fast zwei Meter. Teilweise sind in den Wiesen die Dämme ein¬ geebnet, doch läßt sich die Anlage unschwer bis zur Ortschaft Graben ver folgen, die wohl von diesem Bauwerk den Namen erhalten hat. Hier in den Wiesen erreicht die Anlage samt den Wällen eine Breite von 22 Metern. Das Gasthaus der Ortschaft Graben steht wieder auf der Sohle des Grabens, der hier von der Fischelhamerstraße gekreuzt wird. Im Weiter¬ verlauf läßt sich der Graben nur mehr in einzelnen Teilstücken erkennen. Die Kulturarbeit der Menschen, sowie Hochwässer der Traun haben die Anlage zer¬ stört und verwischt. Ein letztes Stück des Grabens ist wieder westlich des Weilers Kropfing gut erhalten. Es liegt zwischen Wiesen und Äckern und die beiderseitigen Dämme sind mit Baum- und Strauchwuchs bedeckt. Ein Bauer teilte mir mit, daß beim Roden von Bäumen, die im Graben standen, ein Pflaster von Roll¬ steinen zum Vorschein gekommen ist. Hier endet der Graben in der nächsten

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2