Oberösterreichische Heimatblätter In Gartengeschirren („Scherm") und großen Kübeln waren 43 Edelsträucher und Zwergbäume, darunter viele ausländischer Herkunft und sehr viele Nelken¬ sorten gepflanzt. Diese setzten für eine gute Überwinterung ein entsprechend großes, geheiztes Glashaus voraus. Es handelte sich hier um folgende Arten: „Dicke Margarändenbäm, Lauruß-Zerus Bäm, Lorberbäm, Bomeränschenbäm, weiser Babelbäm, Leänderbäm, Spina Christi Bäm, gras indianisch Veigenblat, kleines indianisches Veigenblat, Passionblumen, Mausdorn, Blumenbäml, Jenester, Biramentalblumen blabe, gelbe dicke Veigl, weisen Gesemin des gebeltzten vnd ein gemeiner, blaber Jesemin, gelber Jesemin Stock, Cartinalblumen Stock, Musketen Rossen Stock, gesprangten Rossenstock, Monatrossenstock, rotten dicken Lambarten Veigl Stock, Juca gloriosa, Coralnbämel, Antinoni dicke unterschitlicher Farben, dick Aruncule vnderschitlicher Farben, gelbe Angelicablimel, Lemanibämel, blaben Jenester, dicker roter Lambarter Veigl Stock, große rotte Gwirztnägl, große dicke lichtrote Nägl, große dick weiße Nägl, große dick leibfarbe Nägl, große dicke purpurfarbe Nägl, große dicke nackerfarbe Nägl, große dicke weis und leibfarb gesprangte Nägl, grose dick klein gesprangte weis vnd pfsiblie¬ farbe Nägl, große Erbör, Dientlbäm, Musansker Apfelbäm“. Georg Grüll (Linz) Die ersten Linzer Opernaufführungen Nach dem gegenwärtigen Stande der Forschung erlebte die Stadt Linz im Rahmen eines Gastspieles der Mingottischen Operngesellschaft (1743) die ersten Opernaufführungen 1). Diese Annahme soll nunmehr einer Revision unterzogen werden. Im Dezember 1676 hatte Kaiser Leopold I. mit seiner jungen Gemahlin, Eleonora Magdalena Theresia, von Passau kommend, in Linz Aufenthalt ge nommen. Im Rahmen der mit einem Herrscherbesuch stets verbundenen Festlich keiten wohnten die Majestäten unter anderem „bey denen P. P. der Societät IESU am Heiligen Newen Jahrs-Tag einer schönen Comödia“ bei; der 6. Jänner 1677 jedoch erhielt als der „newen Allergnädigsten Kayserin Geburts-Tag“ durch die „Exhibition einer überauß kostbaren Comödia im Landhauß“ ein besonderes Ge präge2). Mit dem dargebotenen Werke, Antonio Draghis (1635—1700) „Hercole acquistatore dell’ immortalità“ hielt die Oper, soweit bis jetzt abzusehen, ihren Einzug in die oberösterreichische Landeshauptstadt. *) G. Gugitz, Beiträge zur älteren Geschichte des Theaters in Linz in den Jahren 1722 bis 1802, Heimatgaue Ig 8 (1927) S. 38 und E. Haller, Zur älteren Linzer Theatergeschichte, Jahr¬ buch des oberösterreichischen Musealvereines Bd 82 (Linz 1928) S. 161 ff. 2) J. M. Lerch, Die glückliche Vermählung der beyden ... Häusser Oesterreich vnd New¬ burg oder ... Beschreibung der ... Beylagers-Festivitäten des ... Herrn Leopoldi . .. mit Eleonora Magdalena Theresia ... sampt außführlichen Bericht was bei Dero Reysn von Wienn und Newburg auf Passau vnd dann zurück bis nacher Lintz sich merkwürdiges begeben (Linz, 1677), fol. Eiij verso.
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