Bausteine zur Heimatkunde 1694 legte die Priorin Eva Magdalena eigenhändig ein Gartenbüchel an. In diesem verzeichnete sie genau alle Obst- und Gemüsearten, Blumen und Heil¬ kräuter, die im Baumgarten, Apothekergarten, Prioratsgärtl und im großen Garten vorhanden waren. Die Sortennamen schrieb sie fast durchwegs deutsch in der oberösterreichischen Mundart. Das Büchlein, bestehend aus acht Blättern und einem Einlageblatt, trägt folgenden Titel: „Gartenbiechl wie solliche Gärten in der Clausur begriffen, sollen fundiert vnd fortgepfflantz werden beschriben 1694“ Zuerst wird der Baumgarten beschrieben und 85 verschiedene Stein¬ und Kernobstsorten sowie Nüsse und andere Bäume und Sträucher aufgezählt. 26 Apfelsorten, darunter viele, die noch heute in den Baumgärten des Machlandes zu finden sind, lieferten den Windhager Nonnen das Tafelobst. Es sind folgende aufgezählt: „1. Kleine Bruner Oepfel, 2. große schene Bruner Oepfel, 3. Lemoni Oepfel, 4. Paradeis Oepfel, 5. Pfundtner Oepfel, 6. Pässämäner Oepfel, 7. Musänscar Oepfel (ein solcher Baum war auch als Zwergbaum in einem Kübel gepflanzt), 8. Sieße Oepfel, 9. Baungärtler Oepfel, 10. Streimling Apfel, 11. Pfalzgrafen Oepfel, 12. Lanzinger Oepfel, 13. Weisbrager Oepfel, 14. Misch schwartze Oepfel, 15. Ros Oepfel, 16. Rueß Oepfel, 17. Löder Oepfel, 18. weise Wein Oepfel, 19. Ratbacher Oepfel, 20. Rotte Berling Oepfel, 21. große gelbe Scheiböpfel, 22. Weinling Oepfel großer Art, 23. große rotte Seiden Oepfel, 24. Spitz Apfel, 25. große Sperling Oepfel, 26. große Zwifel Oepfel.“ 19 verschiedene Birnensorten lieferten die Bäume des Windhager Klostergartens und zwar: „1. Nägäwitz Biern, 2. Muscateller Biern, 3. Saltzburger Biern, 4. Hengs Biern, 5. große Blutzer Henig Biern, 6. Somer Bergamata Biern, 7. Winder Bergamata Biern, 8. Biendl, 9. Galt Biern, 10. Glaß Biern, 11. Bischof Köpel Biern, 12. Affen¬ gräter Biern, 13. Larentzer Biern, 14. Allemodi Biern, 15. Pfundtner Biern, 16. Kersch Biern, 17. Regls Biern, 18. große Solanki Biern, 19. Kitten Biern. Elf Kirschen- und Weichselsorten sind aufgezählt: „1. schwartz Beltz Kerschen, 2. rotte große Beltz Kerschen, 3. Krämel Kerschen, 4. spänische Weixl große, 5. spänische große Amarelln, 6. kleine weise Kerschl, 7. kleine rotte Kerschl, 8. kleine schwartze Kerschl, 9. kleine Amareln, 10. kleine gemeine Weixl, 11. weise Beltz Kerschen. Neun Zwetschken- und Pflaumenarten: „1. Bruner Zweschpeln, 2. Düranschen Zwespen, 3. spänische Zweschpen, 4. Biern Zweschpen, 5. große gelbe Pfludern, 6. griene auch rote Fordätschen, 7. Mirabelani, 8. Kriechen, 9. Spenling.“ Marillen: „1. Marilln mit sießn Kern, 2. große Marilln, 3. gemeine Marilln.“ Pfirsiche: „1. rotte große Duräntschen Pferschi, 2. große weiße Duräntschen Pferschi, 3. gemeine Pfersig. Nüsse: „1. welsche große Nussen, 2. rotte Ruer Nussen, 3. weiße Haßlnussen. Elf verschiedene, meist südländische Bäume und Sträucher beschließen das Verzeichnis des Windhager Baumgartens, es handelt sich um: „1. Bäm welche die Friechten ausschieben wie die Feigen, ohne Blie, 2. Nöspel, 3. Ayr-spritzn, 4. Altlaß Bör, 5. Kösten, 6. Mandlen, 7. Biern Kitten, 8. Oepfel Kitten, 9. Dientlen, 10. Maulbör, 11. Feigen bäm. *) Windhager Gartenbüchl vom Jahre 1694, Windhager Akten im o. ö. Landesarchiv.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2