Oberösterreichische Heimatblätter einer von Wällen eingesäumten Grabenanlage erkennen. Der Großteil des Bau¬ werkes ist durch Schotterentnahmen zerstört und die Anlage mündet nach kurze Strecke in den nach Gunskirchen ziehenden Fahrweg. Suchen wir die Fortsetzung der Anlage südlich der Bundesstraße, so können wir diese in einzelnen Teilstücken noch gut erhalten bis zu Kilometer 215.73 verfolgen. In einer angrenzenden Wiese ist sie nicht mehr erhalten. Im anschließenden Wald ist das Gelände durch Schotter¬ grabungen weitgehend verändert, doch dürfte der Graben stets knapp neben der heutigen Bundesstraße bis zur sogenannten roten Kapelle gezogen sein, von wo er anscheinend im Zuge der Bundesstraße gegen Lambach lief. Dieser und andere Grabenteile, die sich im Raume von Wels befinden, sind jedoch aus der vorliegen¬ den Betrachtung ausgeschlossen. Sie sollen nach eingehenden Untersuchungen Gegenstand einer gesonderten Bearbeitung sein. Wiesinger und Andere haben diese Bauwerke gekannt und sie als Bewässerungsanlagen für die Welser Heide an gesprochen. Ehe ich mich mit dem Versuch einer Erklärung der zehn Kilometer langen, von Wels nach Lambach im Hange der Schotterterrasse ziehenden Trasse (Abb. 1) befasse, will ich ihren Verlauf und ihr Aussehen schildern. Gehen wir von Wels auf der Bundesstraße in der Richtung nach Lambach, so stoßen wir rund 1200 Meter westlich der ehemaligen Dragonerkaserne bei Bundesstraßenkilometer 209.2 auf einen rund sechs Meter breiten Graben, der in schiefer Richtung nach links abzweigt. Rechts begleitet ein Fahrweg den Graben, die Trauseneckerstraße. Links des Grabens sind Spuren einer leichten Dammschüt¬ tung zu sehen. Nach einer Länge von rund 130 Metern endet der Graben, um in den Fahrweg überzugehen. Dieser führt am Rande einer Höhenterrasse als natür¬ liche Fortsetzung des Grabens weiter und wird durch die Sängerstraße geschnitten. Wir folgen der Trauseneckerstraße und sehen rechts wieder Teilstücke des Grabens. Nach einem Stück Weges sehen wir wieder den Graben linker Hand und auch hier sind Teilstücke der Dammschüttung vorhanden. Wir nähern uns Trauseneck, wo das Haus Bauparzelle No. 213 in der Trasse des Grabens steht. Das an der Trasse liegende Haus Trauseneck No. 7, Bauparzelle No. 202 der Katastralge meinde Lichtenegg, führt den Hausnamen „Astenhaus“. Schiffmann leitet den Namen Asten aus dem römischen „ad Augustum“ ab und meint, „die Asten in Oberösterreich und in den angrenzenden Gebieten von Salzburg und Bayern liegen olle in der Nähe von Römerorten“. Durch die Ortschaft Trauseneck ist der Graben nicht mehr erkennbar. Folgen wir der Linie gleichen Gefälles, so stoßen wir knapp hinter dem „Wirt am Berg", der auch die Bezeichnung „Tafern am Hagen“ führt, wieder auf den gut ausgebildeten Graben. Das Gasthaus steht mit der Hauptfront zum Graben und nicht zu der an der anderen Seite vorbeilaufenden Bundesstraße. In den alten Mappen wurde die Hauptfront, die Vorderseite der Wohnhäuser, durch den soge¬ nannten Frontstrich, eine stärkere Linie gekennzeichnet. Das Haus trägt diesen Strich an der heute der Bundesstraße abgekehrten Seite. Bei Erbauung des
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