Oberösterreichische Heimatblätter im Gegensatz zur rechtsufrigen Reichs- und Poststraße in erster Linie dem Fracht¬ verkehr diente, ihren bis heute üblichen Namen gegeben. Übrigens hören wir im 18. Jahrhundert von einem Haudererstreit zwischen Perg und Mauthausen. Die Mauthausener besorgten bis 1731 nahezu ausschließlich den Frachtverkehr nach Linz. Erst in diesem Jahre richteten die Perger Straßenfuhren ein und führten auch gedeckte Wagen ein. Sie fuhren um den gleichen Preis wie die ungedeckten Mauthausener Wagen, sodaß auch die Mauthausener solche Wagen einführen mußten. Von der Steilheit der Straße leitet sich der Straßenname „Tötenhengst" für die Straße Kremsmünster — Wels im Markt Kremsmünster her; dieser Name kommt auch in der Gemeinde Regau vor (1669 Tettnhengst). Sehr häufig erhielten die alten Fernstraßen ihre Namen nach ihren haupt¬ sächlichsten Verkehrsgütern. Den Namen „Salzstraße“ finden wir vor allem im Mühlviertel. Bis zur Donau vollzog sich der Salzverkehr vorwiegend auf dem Wasserweg (Inn — Salzach, Traun), die anschließenden Landwege ins salz¬ lose Böhmen waren fast alle Salzstraßen. Die Straße über Freistadt heißt 1590 „Salzstraße“, die Straße Obermühl — Rohrbach 1592 „die alte Salz- und Schmalzstraße“ (Salz als Fracht, Schmalz als Gegenfracht!). Den Namen „Salz¬ straße“ finden wir auch in Putzleinsdorf (1570 Salzstraße), bei Niederranna (1570 neuer Salzweg), bei Oberhofen (1670 Salzweg), bei Enns (1804 Salzer¬ steig). Salzsteige führten auch von Hallstatt über die Dachsteinhochfläche ins Ennstal, von Aussee über das Tote Gebirge ins Steyrtal; der 1684 Meter hohe Jochübergang vom Stodertal nach Aussee trägt den Namen „Salzsteig“ (um 1500 Saltzsteig) bis heute. Ein ähnlich begehrtes Handelsgut wie das Salz war der Wein, der von den Donauschiffen den Weg nach Norden und Süden nahm. In Oberweis, Gemeinde Laakirchen, finden wir 1699 die „Weinstraß herober des Traunfeldts“, der Burgweg von Niederranna nach Falkenstein heißt „Weinweg" (1570). Viel umstritten ist der Name „Ochsenstraße“, auf den hier etwas näher eingegangen sei. Die bekannteste oberösterreichische „Ochsenstraße“ ist die bei Linz, der 6.5 Kilometer lange Straßenzug von Jetzing, südwestlich Leonding, nach Straßham zur Schärdinger Bundesstraße. Er führt noch heute diese Bezeichnung, doch kommt der Name auch für die Straße Jetzing — Gaumberg (1865 „neue Ochsenstraße"), somit für den ganzen, 11 Kilometer langen Straßenzug Gaum berg — Straßham (als amtliche Bezeichnung „Ochsen-Bezirksstraße") wie auch für die Straßen Leonding — Linz (1807) und Jetzing — Hart (18. Jahrhundert) vor; daneben findet sich auch die Bezeichnung „Ochsenweg“ (1820). Schon 1643 heißt die Straße „die Oxen- oder Landstraß“, 1648 „Ochsenstraße“. Sie ist die alte Ost-West-Fernstraße im Linzer Becken, die vor dem Ausbau der heutigen Schärdinger Bundesstraße im Donautal zwischen Linz und Wilhering in Gebrauch war, das Kürnbergmassiv südlich durch die flache Senke zwischen Kürnberg und Kirchberg umfuhr und über das Traunfeld zu den Traunübergängen von Ebelsberg
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