Bausteine zur Heimatkunde (St. Peter — Steyregg) führenden Linzer „Flötzerweg“ haben wir einen sehr alten Weg vor uns, wie die an ihm liegenden vorgeschichtlichen Gräberfelder von St. Peter und die Beurkundung von Taversheim als Mautstätte (885) beweisen; noch bis in das 16. Jahrhundert ging hier der Salzverkehr unter Umgehung der Linzer Maut ins Mühlviertel. Die Gmundener Schiffer, die bis Stadl fuhren, kehrten von dort über Roitham — Laakirchen meist auf dem kürzesten Weg zurück, der „Schiffleuthweg“ hieß. Den Inn-Salzachbogen Braunau — Salzburg kürzte der Schifferweg von Braunau durch den Lachforst und über den Adenberg nach dem wichtigen Schifferort Laufen; eine Straße bei Feldkirchen — Moosdor wird 1585 „Schefweg“ genannt, über sie hatten die „Schefleut von Laufen ihren Gangsteig". Seit dem Aufkommen der Eisenbahn haben diese Wege ihre einstige Bedeutung verloren. Vor dem Bau breiterer Straßen, die den Verkehr mit Wagen gestatteten, wurde der Frachtverkehr mit Packpferden bewerkstelligt. Die Ladung hieß Saum, Sam (mittelhochdeutsch soum) die Frächter Saumer, Samer (mit hellem a, ge¬ schrieben Sämer), die Tragtiere Saumpferde, die Verkehrswege „Saumsteige“, „Saumwege“, Saumstraßen“, „Samersteige“, „Samerwege“. In den Alpen war das Säumen, das heute noch bei der Versorgung der Schutzhütten üblich ist, lange die vorherrschende Art des Verkehrs, erst spät wurden die Saum¬ wege in Fahrstraßen umgebaut. Auch im hochgelegenen Mühlviertel begegnet uns der Name „Saumstraße“ für eine Reihe alter Verkehrswege. Die Straße Linz — Haselgraben — Böhmen, der vor dem Aufkommen der Freistädter Straße wichtigste Handelsweg von der Donau bei Linz nach Böhmen, wird 1198 als „Saumstraße“ („antiqua via Sawmstraze vulgariter appellata, quae ducit versus Bohemiam"), 1212 als „Saumwech“ erwähnt. Der mit der Saumstraße gleichlaufende Linzer „Schöfweg“ heißt bei Schiefegg „Saumstraße“ (um 1380 auf der Saumstraß, 1676 Sämerstraß); der Name hat sich bis heute als Ort¬ schaftsbezeichnung Saumstraß, Gemeinde Zwettl, erhalten. Auch bei Aigen finden wir 1571 einen „Saumersteig“. An der schon genannten „oberen Straße Passau — Hohenfurt finden wir bei Afiesl die Ortschaft Saumstraß (1499 Saumersteig, 1787 Samerstraß). In der Gemeinde Fornach, Gerichtsbezirk Frankenmarkt, heißt der Weg Limbach — Seppenröt 1581 „Sämersteig", „Sämerweg“, 1593 „Somer-, Sommersteig“; hinter Somer-, Sommer- kann sich wie hinter Samer- das Wort Saumer, Säumer verbergen. Von der Art der Fahrzeuge leitet sich auch der Name „Hauderer¬ straße“ (1723 „Hautherstraßen“) für die 1501—19 gebaute linksseitige Donauuferstraße Linz — Mauthausen — Grein her. Hauderer, Hauter(er) sind Mietkutscher, Lohnfuhrwerker, deren Wagen mit auf reifenartige Bogen ge¬ spannten Sauhäuten gedeckt waren. Diese Wagen dienten dem Fracht-, aber auch dem Personenverkehr. Goethe fuhr 1768 von Leipzig „in dem bequemen Wagen eines Hauderers“ ab und Stelzhamer reiste 1816 mit einem Hauderer ins Gymnasium nach Salzburg. Solche Hauderer haben der Haudererstraße, die
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