Wurm: Otto Achaz von Hohenfeld (1614 —1685) Altar zerlegen und wieder zusammenstellen, letzterer die Fassung besorgen sollte Das neue Altarblatt malte um 45 fl der Maler Hans Wechter aus Aschach 25). Am 18. April des gleichen Jahres kam dann der Sebastiansaltar an die Reihe, den Christoph Obermayr, Bildhauer in Aschach, um 10 fl herstellte „St. Sebastiani Bildnis an dem Baum samt den Pfeilen, nackend von 4 Schuh hoch, wie auch oberhalb ein Kind in der Glorie mit einem Kranz aus Palmen¬ zweigen und unten ein kleines Kindlein, welches die Pfeile herauszieht" 26) Beide Seitenaltäre wichen 1770 den heute noch vorhandenen Neuschöpfungen und es mag uns leid sein, daß die Sebastianstatue nicht erhalten blieb. Der Patronats¬ herr blieb auch weiterhin seinem Pfarrgotteshause gewogen: 1675 spendete e für drei neue Glocken 500 fl, 1678 lieferte auf seine Veranlassung Peter Pez, Bürger und Bildhauer in Linz, 160 weiße Marmorsteine und 1681 wurde eine neue Kanzel aufgestellt, an der Michael Baumgartner aus Wolfseck die Tischler¬ arbeiten, Bartholomáus Gegn aus Lambach die Bildhauerarbeiten und Franz Schmidt, Maler aus Wolfseck, die Faßarbeiten besorgten 27). Diese Kanzel ist 70 durch eine Arbeit des Bildhauers Joachim Ertl in Lambach ersetzt worden. Wenn dann Otto Achaz im Fideikommiß die Bestimmung traf, daß jeder neu antretende Besitzer zugunsten der Pfarrkirche 500 fl erlegen müsse, so war ein dauernder Zustrom an Mitteln gesichert und das herrliche Juwel der Rokokokunst, das wir heute an der Aistersheimer Kirche besitzen, ist nicht zuletzt ein Verdienst des vorausschauenden Patronatsherrn. Auf der Höhe der kunstfördernden Tätigkeit sehen wir Otto Achaz, als er daran geht, die Schloßkapelle mit Werken von größerer Bedeutung zu zieren. Wir wissen nicht, ob die Kapelle schon vorher bestand, in den Inventarien von 1620 und 1621 ist wenigstens keine Rede davon und es mag die Angabe bei Kolb 28) daß der junge Konvertit 1636 eine Schloßkapelle eingerichtet habe, auf Richtigkeit beruhen. Ganz zuverlässig sind wir über ihre Ausstattung unterrichtet, da uns Otto Achaz selbst in zwei Tagebüchern Kunde gibt. Am 10. April 1654 kaufte er zur Kapelle ein silbernes, vergoldetes Gießbecken samt 2 Opferkandeln um 66 fl, in den letzten Julitagen des Jahres beschäftigte er den Maler Ungelehrt aus Lam¬ 25) Wechter malte 1655 für die Pfarrkirche Alkoven ein Hochaltarbild, 1660 für St. Georgen bei Grieskirchen das noch vorhandene St. Georgsbild. Er stammte aus Bamberg und starb am 12. Mai 1684 im Alter von 63 Jahren in Aschach; Grabinschrift in Hartkirchen (Heimatgaue Ig 4 S. 103 ff). Ein Sohn Zacharias Wechter machte sich in Haag a. H. ansässig und heiratete dort 1725 die aus Wien stammende Maximiliana Sadleder (Trauungsbuch Haag a. H.). 26) Zum Sebastiansaltar widmete der Pfarrer Strohmaier 1670 einen Kelch, ein Me߬ gewand, 2 Altarleuchter aus Messing, zwei Opferkandl, ein Antependium aus vergoldetem Leder im Gesamtwerte von 100 fl. 27) Gegn und Baumgartner schufen auch unter Mitwirkung des Malers Rainer von Gries¬ kirchen 1688 die Kanzel von Taufkirchen a. Tr. Auf die Signierung — einer der Kirchenväter hält ein Buch, in dem die Namen eingetragen sind — machte uns Herr Gemeidesekretär Ober¬ gottsberger aufmerksam. Nebenbei erwähnt war Gegn auch für die Filialkirche Höft tätig, wohin er 1693 ein geschnitztes Frauenbild und ein Kruzifix lieferte (Höfter Kirchenrechnung). 28) Marianisches Oberösterreich, S. 185. 29
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