OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 1

berösterrtichische Jeiniawlanter Jahrgang 3 - Heft 1 Dänner-März 1949 Die Römerstraße zwischen Wels und Vöcklabruck Von Herbert Jandaurek (Linz) Unter verschiedenen auffälligen Hausnamen unserer Heimat haben auch der Name „Hochhaus“ und ähnliche Namensformen meine Aufmerksamkeit erweckt. Während Schiffmann in seinem „Historischen Ortsnamenlexikon des Landes Ober¬ österreich“ sieben solche Haus- und Ortsnamen anführt, konnte ich aus der mir zur Verfügung stehenden Namensammlung, die ich aus dem franzisceischen Kataster ausgezogen habe, in Oberösterreich 59 solcher Namen feststellen. Ich habe im Laufe der Zeit alle diese „Hochhäuser“ besichtigt. Die Vermutung, daß sich dieser Name auf die örtliche Lage des Hauses oder auf seine äußere Form bezieht, erwies sich nicht als richtig. In der Mehrzahl waren es weder der örtlichen Lage nach hochstehende Häuser, noch waren es hochgebaute Häuser. Außer dem Schloß Hochhaus in Vorchdorf, dem bereits verschwundenen und vor Jahren ab¬ gebrochenen Schloß Hochhaus bei Altenhof im Mühlviertel, sowie der Ruine Hochhaus in Stammering, ebenfalls im Mühlviertel gelegen, sind die übrigen „Hochhäuser“ zum Teil Bauernhöfe, zum Großteil unscheinbare Anwesen, Häusel, deren Baustellen nicht so liegen, daß durch sie der Name „Hochhaus“ gerechtfertigt wáre. Ich kam zur Überzeugung, daß der stolze Name „Hochhaus“ sich auf ein früheres, mächtigeres, bedeutenderes Bauwerk beziehen müsse, das, längst ver¬ fallen, seinen Namen am ehemaligen Standort haften ließ, oder seinen Namen auf ein späteres Bauwerk, das auf dem gleichen Platz oder in dessen Nähe auf¬ geführt wurde, übertrug. Bei der Besichtigung dieser „Hochhäuser“ fiel mir weiter auf, daß sie zumeist an oder in der Nähe von Straßen stehen, die als Nömer¬ straßen angesprochen werden. Durch diese auffallende Tatsache wurde ich ge¬ nötigt, mich auch mit den Römerstraßen selbst näher zu beschäftigen und ich wurde von Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Felix Kern damit betraut, für die Schriftenreihe der Landesbaudirektion eine Arbeit über die oberösterreichischen Römerstraßen beizusteuern. Das Ergebnis meiner Arbeit auf diesem Gebiete bleibt der genannten Schriftenreihe vorbehalten. Aus den bisher erzielten

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