OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 1

Wurm: Otto Achaz von Hohenfeld (1614 —1685) felder hat nach Beendigung seiner Reise sich zur katholischen Religion bequemt und auf seine Kosten drei Reiter nach Nördlingen unterhalten“. Da war freilich kein Grund mehr vorhanden, dem Schloßbesitzer die Kirchen¬ vogtei über Aistersheim weiter vorzuenthalten oder sonstwie seiner Karriere hinderlich zu sein. Nach einer langen Unterbrechung sehen wir in Otto Achaz wieder einen Hohenfelder zur Würde eines kaiserlichen Mundschenken und Rates wie auch eines Ritterstandsverordneten der oberösterreichischen Landschaft gelangen Alter Glanz wurde aufgefrischt, als ihn Ferdinand III. samt seinen Vettern am 28. Juni 1652 in den Herrenstand erhob mit dem Titel Freiherr von Aistersheim und Almeck 14). Mit einer kurzen Darlegung des Familienstandes soll dieses Kapitel schließen. Otto Achaz war zweimal vermählt, das erste Mal seit 3. Februar 1640 mit Maria Magdalena, Tochter des Achaz von Tannberg zu Aurolz¬ münster 15), sodann ab 22. November 1667 mit Eva Susanna, Tochter des Christoph Adam Haiden von Dorf 16). Beide Ehen verliefen harmonisch, blieben aber kinderlos. II. Der Herrschaftsbesitzer Eine Zeit, die auf allen Gebieten nach Einheit trachtete, konnte die Zer¬ splitterung des Besitzes nicht einfach als gegebene Tatsache hinnehmen, sondern mußte die Parole ausgeben: schafft einheitliche und zentral verwaltete Wirt¬ schaftskörper. In dieser Richtung war schon der Vater Otto tätig gewesen, indem er die Herrschaft Aistersheim von jeder Belastung durch Miteigentümer befreite und es in sein Alleineigentum überführte. Der Sohn und Alleinerbe Otto Achaz traf also die günstigsten Bedingungen an und erhielt die weitere Aufgabe, einziger Herr über die noch verbliebenen Reste des Miteigentumes zu werden. Sehen wir zu, wie er diese Aufgabe glücklich löste. In die längst veraltete Kategorie des Teilbesitzes gehörten das landesfürstliche Lehen Almeck und die Weinberge bei St. Michael in der Wachau und zwar teilte Otto Achaz sein Besitzrecht mit den Vettern Wolf Ludwig und Ferdinand. Otto Achaz wagte den großen Wurf und gelangte unter äußerster Anspannung seiner finanziellen Kräfte in den Allein¬ besitz der genannten Objekte 17). Der Aistersheimer Schloßherr mußte den Wein¬ bau ganz rentabel finden, denn er vermehrte seinen Weingartenbesitz in beträcht¬ lichem Maße 18). Almeck, das in seiner Bedeutung an Aistersheim nicht heran¬ 1*) Schon Kaiser Friedrich III. hatte das ganze Geschlecht der Hohenfelder am 5.1.1484 zu Freiherren gemacht, aber der Titel geriet außer Gebrauch und das Diplom selbst ging 1620 ver¬ loren. Achaz Hohenfelder verbot sogar seinen Söhnen, nach dem Herrenstande zu streben, „denn die Hoffart würde den Segen Gottes und die Fortpflanzung des Geschlechtes abwenden.“ 15) Heiratsvertrag bei Wirmsberger, Schloßarchiv Aurolzmünster Nr. 363. 16) Trauungsbuch Aistersheim I, 3. 17) Originalkaufbrief vom 4.8. 1637. Der Almecker Kaufbrief war nicht aufzutreiben, doch besagt eine Quittung vom Linzer Östermarkte 1643, daß Otto Achaz seinen Vettern für die am 4. August 1637 erkaufte Herrschaft Almeck noch 7250 fl schuldet. 18) Am 6. 11. 1646 kaufte er von Sarah Wilandtin, Bürgerin zu St. Michael, die Wein¬ gärten: Kirchweg, am Ainöd, Kerschental und Hopfer, insgesamt 28 Tagwerke. 25

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