OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 1

Jandaurek: Die Römerstraße zwischen Wels und Vöcklabruck Bauparzelle 177, der gleichen Katastralgemeinde den Hausnamen „Hochhaus Das Haus ist auch nur ein unscheinbares Bauwerk und liegt an der Straße nach Kaufing. In Staig wurden Funde römischer Altertümer gemacht. Die Verfolgen wir den Lauf der Römerstraße weiter gegen Vöcklabruck! eine Trassenführung der heutigen Bundesstraße über Oberstraß ist jedenfalls jüngere Anlage, zeigt doch noch die Karte von Schütz aus dem Jahre 1781 den Verlauf der Poststraße von Attnang über Puchheim, Neudörfl, Unterregau und Schalchham nach Vöcklabruck. Die Katastralmappe um 1824 zeigt im großen und ganzen den heutigen Verlauf der Straße über Oberstraß. Eine teilweise Verlegung dieser Trasse erfolgte aus Anlaß des Bahnbaues in einer Länge von 1.2 Kilometern von der Bahnübersetzung der Pilsbacherstraße gegen Osten. Die Straße wurde hier nach Süden verrückt, um ein zweimaliges Durchschneiden der Bahn zu ver¬ meiden. Berlinger und andere, die sich in diesem Raume mit dem Verlauf der Römerstraße beschäftigt haben, verlegen deren Trasse an den Südabhang des Sonnleitnerwaldes, wo sie über Aichat und Sonnleiten, am Bauernhaus Stein¬ säuler vorbei, beim Vöcklbauerngute die Vöckla überschritten haben soll, um über Obertalheim nach Timelkam zu führen. Bei der Haltestelle Obertalheim vermutet Berlinger den ehemaligen Standort des Vöcklabrucker Meilensteines. In Aichat selbst, am Berghang befindet sich ein Hochhaus, ein unbedeutendes Haus, das gegen die von Schwanenstadt kommende Römerstraße, sowie gegen Puchheim eine gute Fernsicht gibt. Das Haus steht in der nächsten Nähe der von Berlinger an¬ genommenen Trasse, doch ist es auch nicht weit von der nach Puchheim ziehenden Straße entfernt. Mag auch die Trassenführung von Verlinger als Anlage eines römischen Fahrweges nicht bestritten sein, so ist die durchgehende Poststraße zu¬ mindest in ihrer ursprünglichen Linienführung kaum über Sonnleiten gegangen. Die Straße führte vielmehr vermutlich in fast gerader Verlängerung der vorher beschriebenen Trasse, dem heutigen „Mitterweg“ folgend, nach Puchheim Hier teilte sich die Straße. Der eine Ast führte zu Tal, um an einer unbe¬ kannten Stelle (vermutlich bei Dornet) die Ager zu übersetzen und zog sodann nach der örtlichen Überlieferung über Preising, Bauer im Feld und Kaltenbrunner gegen das heute bestehende Schotterwerk nördlich von Himmelreich. Von hier zog wohl wie heute ein Straßenast über Rutzenmoos gegen Gmunden und ein an¬ derer gegen Schörfling. Hier im Himmelreich ist der alte Aurachübergang neber der heutigen Brücke noch gut zu sehen; er dürfte lediglich eine Furt gewesen sein. Der Verlauf der Straße von Preising gegen das Schotterwerk muß ein ziemlich geradliniger gewesen sein. Heute stehen in Preising einige Bauernhäuser auf der vermutlichen Trasse der Römerstraße, die so ihren geraden Verlauf unterbrechen. Die beiden kleinen Häuser Preising No. 2 und 3 stehen wieder auf einem drei¬ eckigen Plateau, wie wir ein solches außerhalb Wels und auch anderwärts ge¬ troffen haben. Dieses Plateau ist teilweise von einem natürlichen Steilhang be¬ grenzt, der zur Dürren Aurach abfällt, während der Plateaurand, der gegen Prei¬ sing gerichtet ist, unzweifelhaft künstlich geschaffen wurde.

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