OÖ. Heimatblätter 1948, 2. Jahrgang, Heft 4

Maurer: Die Bevölkerungszunahme Oberösterreichs seit 1934 vom 46. über den 26. auf den 19., Bad Ischl vom 30., auf dem es auch 1939 verblieben war, auf den 20. und Braunau gar vom 86., dem letzten von 1934, über den 44. auf den 25., um nur die Orte unseres Landes, die heute über 10.000 Einwohner aufweisen, zu nennen. Während, im Gegensatz zu Niederösterreich, keine einzige oberösterreichische Großgemeinde in der Berichtszeit einen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hatte (nur Ebensee und Bad Ischl hatten 1934 und 1939 fast gleich große Einwohner¬ zahlen), rückten ständig neue Gemeinden in den Rang von Großgemeinden auf: 1939 waren es Enns, Vöcklabruck und Laakirchen (Steyrermühl!), 1946 Schärding, Andorf, Stadl-Paura, Vorchdorf, Kremsmünster und Freistadt *). Freilich haben wir es bei diesen Großgemeinden nicht immer mit geschlossenen Städten zu tun, einige sind Landgemeinden größeren Umfangs, wo sich Streu¬ siedlungen um den verhältnismäßig kleinen Ortskern gruppieren. In diese Kategorie gehören vor allem die in den Agrargebieten des Alpenvorlandes liegenden Gemeinden Andorf, Kremsmünster und Sierning, deren Bevölkerungs dichte 200 nicht überschreitet. Andere sind wieder Industriedörfer, wie Ebensee, Laakirchen, Stadl-Paura und Traun, oder Verkehrsknotenpunkte wie Attnang¬ Puchheim. Dem Fremdenverkehr verdanken Altmünster, Bad Ischl und Goisern ihre Größe, was also auch mit zur Verstärkung der „Traunlinie“ beigetragen hat. Größenklassenmäßig sind alle Kategorien mit Ausnahme der größeren Mittel¬ städte von 50.000 — 100.000 ziemlich gleichmäßig vertreten, so hat Oberösterreich gegenwärtig zwei Gemeinden mit 20.000 —50.000 (Steyr und Wels), drei mit 10.000 — 20.000 (Gmunden, Bad Ischl und Braunau), drei von 8000 — 10.000 (Ebensee, Nied und Vöcklabruck), acht von 6000 —8000 (Enns, Traun, Alt¬ münster, Sierning, Goisern, Leonding, Laakirchen und Kremsmünster) und sieben von 5000—6000 (Garsten, Stadl-Paura, Attnang-Puchheim, Schärding, Andorf, Vorchdorf und Freistadt). Der Anteil der Großgemeindenbewohner an der Gesamtbevölkerung Ober¬ österreichs ist ebenfalls ständig gewachsen: 1934 waren es 25.1 Prozent, 1939 31.6 Prozent, 1946 36.6 Prozent. Trotz des weiterhin steigenden Anteils der Großgemeindenbewohner hat aber das Ausmaß der Steigerung im Vergleich zum Anwachsen der Gesamtbevölkerung 1939 —1946 etwas abgenommen, was mit der DP.-Überflutung auch des platten Landes in Zusammenhang steht. Fassen wir nun kurz die Ergebnisse bezüglich Bevölkerungsdichte und Gro߬ gemeinden zusammen, so können wir feststellen: Oberösterreich hat sowohl der Bevölkerungsdichte als auch der Einwohnerzahl und Anzahl der Großgemeinden nach die anderen Bundesländer seit 1934 über¬ flügelt, lediglich in der Einwohnerzahl selbst wird es noch von Niederösterreich übertroffen, das aber starke Einbußen durch Wanderungs- und Kriegsverluste *) Garsten hat eine geringe Abnahme zwischen 1934 und 1939 zu verzeichnen, da ein Teil der Gemeinde an Steyr fiel. 353

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