OÖ. Heimatblätter 1948, 2. Jahrgang, Heft 4

Oberösterreichische Heimatblätter einer Steigerung von fast 40 Prozent gegenüber 1939 die erste Stelle unter den Bundesländern erreicht 410.214 in 24 Gemeinden, 380.758 in 16 Gemeinden). Auch steht es der Anzahl der Gemeinden nach an erster Stelle. Steiermark, das weiter zunahm, rückt an die zweite und Niederösterreich, das um über 43.000 abnahm, an die dritte Stelle, dagegen hat sich Salzburg bereits vor Tirol an den vierten Platz geschoben, da Salzburg-Stadt mit 106.919 Einwohnern sich Großstadtrang erwarb und St. Johann im Pongau, Badgastein und Zell am See als neue Großgemeinden hinzutraten. Tirol steht daher erst an fünfter, Kärnten erst an sechster Stelle, Vorarlberg und Burgenland bleiben an ihren Plätzen. Oberösterreich und Salzburg haben also unter allen Bundesländern so wie in der Einwohnerzahl überhaupt, so auch bezüglich der Einwohnerzahl und Anzahl der Großgemeinden den bedeutendsten Aufschwung genommen, was vielfach aber wieder auf die besonders große Zahl der DP.s in diesen Ländern zurückzuführen ist. Vor allem gilt dies für Salzburg, während Oberösterreich auch wirtschaftlich einen großen Anziehungspunkt darstellt (Linz, Steyr, Lenzing, Ranshofen). Der Anteil unseres Landes stieg daher in der Berichtszeit von 7.4 Prozent über 8.9 Prozent auf 12.3 Prozent der Gesamteinwohnerzahl der österreichischen Gro߬ gemeinden. Bevor wir uns nun näher mit den oberösterreichischen Großgemeinden be¬ schäftigen, wollen wir noch die Verteilung der Großgemeinden in Österreich kurz streifen. Es handelt sich größtenteils hier um wenige hydro¬ und verkehrsgeographisch wichtige Linien, nämlich vor allem um die Thermenlinie und den „Schrägen Durchgang“ Semmering — Mürz — Mur — Klagenfurter Becken, an denen 1946 24 Großgemeinden (einschließlich Wien) lagen, um das Salzachtal (5), das Inntal (6) und das Rheintal (6), während die oberöster reichischen Großgemeinden vor allem im Bereich der Traun, dem ja auch noch Linz angehört, liegen, nämlich 12 von 24, die aber fast 70 Prozent der Ein¬ wohner aller oberösterreichischen Großgemeinden beherbergen. Mit Bad Aussee, das 1946 durch Eingemeindungen auch in die Reihe der Großgemeinden auf¬ gerückt ist, wären es sogar 12. Insgesamt liegen also von den 94 gegenwärtigen Großgemeinden nicht weniger als 53, also mehr als die Hälfte, an diesen ver¬ kehrsgeographisch wichtigsten Hauptlinien. Betrachten wir nun die Stellung der oberösterreichischen Gro߬ gemeinden in der Rangordnung der gesamten Großgemeinden Österreichs, so können wir ein beständiges Vorwärtsrücken feststellen. Während Linz stets den dritten Platz behält, da Graz durch die Eingemeindungen einen ähnlich großen Bevölkerungszuwachs erhielt wie Linz, bei dem aber die Eingemeindung von St. Magdalena und Ebelsberg bevölkerungsmäßig kaum ins Gewicht fiel, klettert¬ Steyr vom elften Platz (1934 über den zehnten an den achten vor, dabei Villach und Baden (1939) und Wiener Neustadt und Leoben (1946) überflügelnd. Wels schob sich vom fünfzehnten über den elften auf den neunten Platz vor, Gmunden 352

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2