OÖ. Heimatblätter 1948, 2. Jahrgang, Heft 3

Bausteine zur Heimatkunde 4. Da hamts' ma halt an Brief gebn und hamt ma drein gschriebn, I sollt ma grad schaun, wo i Trager bekimm. Alle zwen Weiglhofern lassen s' bitten gar schön, Sie möchten ins Tragn durch'n Wald außi gehn. Dem Ortnerischen Jager, dem ließen s' ah sagn, Er möcht ah so guet sein und ihnen helfen tragn. Der Wiesauer bindet ihm sein Kopf schon mehr ein, So mueß der vierte Trager a Goiserer Jager sein. Jetzt han i die vier Trager, i muaß no a zwen ham, Das Kreuz mueß der Lambachseer2) Jagerknecht tragn. In Fahn tragt der Stöffl, er kann eahm's schon toan, Der Lambachseer Jagerknecht, der war eahm viel z'kloan. Jetzt gehnt ma noch a paar Singerbuam a, I woaß net amal, wo i hin jehn sollt dana; Der Forstmaster hat oan und dem Goiserer sein Knecht, Die zwoa muaß i nehma, sand justament recht. Der Ortnerische Jagerknecht und der Stumer allzwen, Die kinnan mitananda nachn Fahn nachigehn, Posaunen müassen blasen den Prim und Sekund: „Jetzt bist amal gschossen, du zottiger Kunt!" Der Schlosser und der Stierndl-Schneider und noch zwen sind eingeladn, Der Reisenbichler und der Fellnerwirt, die tan d' Windliechter tragn; Der Herr Lehrer mueß Schulmoaster sein, er kann lateinisch redn, Der Amtmann is der Ebenseer Wirt, der richt si schon zum Sperrn. In Siegmund Stöger mueß i ah nu was sagn, Voran hilft eahm der Fellnerwirt den Übertoan 3) tragn; Den Weiglhofern ihr Knecht, der Lippl nach der Traun, Die kinnant eahm hinten in das rauche Loch nachschaun. Der Lambachseer Jager is gar a kloana Mann, Der tragt eahm das Rauchfassel, den gwingt er leicht an, Der Weißenbach Jager hat die Meßner Stell, Der Stumer mueß Pfaff sein, mag sagen, was er will. Er nimmt anstatt an Wedl an Kuahschwoaf in die Händ Und tuet eahm so einspritzen zu seinem letzten End. Weil er in seinem Leben die Kuahschweif gern gehabt, So hat er auch dadurch den Garaus derschnappt. 2) Langbathseer. 3) Bartuch. 269

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