OÖ. Heimatblätter 1948, 2. Jahrgang, Heft 3

Bausteine zur Heimatkunde Jungsteinzeitliche Funde südlich von Steyr Schon in den Jahren 1911 bis 1923 waren zahlreiche Funde in der Gegend südlich Steyr gemacht worden, die aus der jüngeren Steinzeit stammen und in der Wiener Prähistorischen Zeitschrift 1918 ff. wissenschaftliche Bearbeitung ge¬ funden haben. Bekannt ist das „Steinzeitatelier“ an der Langensteinerwand, Gemeinde Lausa bei Losenstein, wo man etwa 2000 Stůck, teilweise Fertigware, teilweise Bruchstücke, aus geringer Bodentiefe gehoben hat. Nun sind im Laufe der letzten Jahre in der Gegend des Lausatales wieder verschiedene Funde aus der Steinzeit gemacht worden, die uns jetzt beschäftigen sollen. An der oben genannten Langensteinerwand fanden sich als Nach¬ lese ein Bruchstück eines 52 Millimeter hohen Tongefäßes, dunkelgrau mit ein¬ gezogenen Linien und Henkelansatz, Innenrand oben mit senkrechten Kerben ver¬ ziert (1), ferner mehrere Scherben von größeren Tongefäßen in lichtgrauer Farbe ohne Verzierungen (2). Fundplatz ist die Nordseite der genannten Wand. Ein zweiter Fundplatz ist die Brücklermauer, auch Brücklerstein ge¬ nannt, etwa 2000 Meter Luftlinie in östlicher Richtung entfernt. Dort wurde bei Grabungen, die in den Jahren 1944 bis 1946 durchgeführt wurden — es handelte sich um die Anlage eines Wasserbassins — Folgendes gefunden: eine Flachaxt, grün, Serpentin, 50 mal 35 Millimeter, 16 Millimeter dick, Länge 56 Millimeter, Gewicht 70 Gramm, Fundplatz Felsennordseite gegen Osten (3); eine Flachaxt, grau, fester Sandstein, am Rücken stark beschädigt, 55 mal 45 Millimeter, Dicke 15 Millimeter, Länge 58 Millimeter (ursprünglich wohl etwas länger), Gewicht 84 Gramm, Fundplatz Brücklerfelsen (4). Beim Sauzahn, in nordwestlicher Richtung, unterhalb der Schefftaler¬ höhe wurde bereits früher eine Flachaxt, grün, Serpentin, 47 mal 27 Millimeter, Dicke 19 Millimeter, Länge 56 Millimeter, Gewicht 70 Gramm gefunden und vom Sohn des Schefftalergutes aufbewahrt (5). Nördlich des Sauzahns, gegen den Schefftalersattel zu, wurden mehrere Feuersteine, vermutlich Pfeilspitzen, weißgrau, durchschnittlich 30 Millimeter Länge, gefunden (6); zwischen Brückler¬ stein und Schefftalergut eine Flachaxt, schwarz, Syenit(?), 40 mal 30 Millimeter, Dicke 14 Millimeter, Länge 49 Millimeter, Gewicht 44 Gramm, Fundplatz Brunn¬ wiese in der Nähe einer Höhle (7). Diese Flachaxt fällt durch ihre glänzend schwarze Farbe und ihr geringes Gewicht auf und befindet sich ebenfalls im Besitze des oben genannten Schefftalersohnes. Zu diesen im Boden gemachten Funden kommen noch andere, deren Herkunft zwar nicht bewiesen werden kann, die aber wahrscheinlich aus der gleichen Gegend stammen. Im Hause Brückler wird ein sehr wahrscheinlich dort gefundener Reib¬ stein aufbewahrt, schwarz, poröser Stein, 75 mal 57 Millimeter, Dicke 43 Milli¬ 244

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