Oberösterreichische Heimatblätter Dieß ist der Zustand der Musik zu St. Florian, und ich darf es ohne Scheu heraus sagen, sehr wahrscheinlich auch in den übrigen Klöstern Oberösterreichs, das einzige Kremsmünster ausgenommen, welches aber ohne allen Zweifel die nöthigen musikalischen Notizen selbst einschicken wird. Ortsverhältnisse und das Convict sind dort der Musik um gar vieles günstiger als in andern Klöstern." Mit der Versicherung seiner „Vorliebe für eine gute Musik" und seinem Bedauern über den „traurigen Zustand“ derselben in St. Florian schließt Kurz seinen Bericht. Dr. Othmar Wessely (Wien) Hölzerne Bildstöcke Als ich vor 40 Jahren aus dem oberen Mühlviertel nach Hagenberg bei Pregarten kam, fiel mir auf, daß besonders im Umkreis von Hagenberg und Selker hölzerne Bildstöcke an Straßen und Wegen standen. Obwohl ich mir damals noch keine Gedanken über unsere Volkskunst gemacht hatte, fiel mir doch sogleich die eigenartige Form und noch mehr die Art der Verzierung mit Kerb- und Furchenschnitt in die Augen und ich fühlte, daß es sich da um altüberlieferte Handwerkskunst handle. Leiderhabe ich nur einige der auffälligsten zeichnerisch festge¬ halten, was ich heute umsomehr bedauere, als seither die meisten arg verfallen oder gänzlich ver¬ schwunden sind. Wo man Ersatz geschaffen, ist dieser armselig. Einer der schönsten und eigen¬ artigsten Holzbildstöcke stand beim Kasbichlergute in der Ort¬ schaft Veichter bei Hagenberg (Abb. 1). Er trug die Jahrzahl 1888. Der frühere Besitzer dieses Gutes, Gabriel Herold, erklärte mir etwa 1910, daß vor 1888 eine Holzsäule von gleicher Form und Ausführung an der selben Stelle gestanden habe. Als sie nps, Abb. 1 170 dann am Fuß so morsch geworden war, daß sie eines Tages umfiel, habe der Vorfahre des Herold aus einem Birn¬ stamm eine neue Säule genau nach dem Muster Abb. 2
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