OÖ. Heimatblätter 1948, 2. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter Für die obige Reise von Linz nach Pest und zurück werden 60 Tage Dauer angenommen. Die Rechnung stellt sich wie folgt: 20 Schiffleute und 63 Pferdeleute zusammen mit 60 Tagen sind rund 5000 Tage. Sämtliche Mannschaft erhält vom Schiffmeister die Naturalkost und zwar: in der Früh Trunk und Brot, mittags Rindsuppe, Rindfleisch, jeder Mann ¾ Wiener Pfund, nebst Zuspeise, Brot soviel jeder will, abends dasgleiche und jedesmal den Schifftrunk, Most, Bier oder Wein. Also für 5000 Tage (per Tag und Mann zu 1,3 fl gerechnet) kostet die Verpflegung fl 6.000.— Für die Pferde werden 3600 Metzen Hafer verwendet, per Metzen 25 Groschen.fl 4.500.— Per Tag und Pferd wurde 1 Metzen Futterhafer angenommen. Die Pferde können fressen, soviel sie wollen. Die Hälfte wird davon verstreut und gestohlen. Stuckerlohn für 60 Pferde und 60 Pferdeknechte à 30 fl “. fl 3.600.— Löhnungen: Sößstaller * * * * * fl 100.— Die 4 Mehringer fl 290.— Die anderen Schiffleute. fl 560.— * * * * 2 Böcke der Reiter. fl 60.— * * * Vorreiter 75.— * * * * * Afterreiter 45.— * * * * * * Drei andere. * * * 40.— 1.170.— Schiffschreiber einschließlich Defizit 500.— Talfahrt der Zugschiffe 500.— * . Talfahrt der Pferde 650.— * * * * Gottsnam-Trinken der Pferdeleute. * * 300.— Brücken öffnen in Preßburg, Komorn und Gran, Ankerwacht, Haftgelder, Struden¬ gebühr, Sammler, Fahnenstrecker usw., Ein- und Ausladen, Maut 200.— Brennholz und Diverses. 280.— Amortisation für Zug- und Nebenschiffe, Schiffseile und alle übrigen Schiffsrequisiten 4.800.— Aufs Kapital. fl 2.000.— * * Wienerwährung. fl 24.500.— oder in C. M... fl 9.800.— Bilanz. 10.000 Zentner Fracht à fl C. M. ... fl 12.000.— Gewinn * * .......... fl 2.200.— fl 12.000.— fl 12.000.— Passau, 2. Mai 1847. Stauffenegger m. p. Dipl.-Ing. Ernst Neweklowsky (Linz) Eggereck Ein Alt-Linzer Landsitz Die nächste Umgebung von Linz wies einst zahlreiche Landsitze, Schlößchen, Garten- und „Lusthäuser“ auf, die von reichen Bürgern der Stadt als Sommer¬ häuser, als sommerliche Quartiere und Tummelplätze neben den im Winter be¬ wohnten Stadthäusern, oder als dauernde Wohnsitze erbaut wurden. Ihre Er¬ richtung und Ausstattung mit ausgedehnten Gartenanlagen, oft auch einer kleinen Landwirtschaft, ist Ausdruck der erwachenden Natursehnsucht der Barockzeit, die aus der Enge der mittelalterlichen Stadt und ihren lichtarmen und gartenlosen Gassen in die freie Natur hinaus drängte. Das schönste und bekannteste Beispiel 152

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