Oberösterreichische Heimatblätter streit geraten können, bei der Rückgewinnung von Schriftgut, das zersplittert worden und letzten Endes in die Wiener Zentralarchive geraten ist, hat er einen gangbaren und beide Teile befriedigenden Weg beschritten, der doch zu einer weit gehenden Rekonstruktion des Archivbestandes einzelner aufgehobener oberöster¬ reichischer Klöster oder der so sehr verwüsteten Akten des Stadtarchivs Enns im Rahmen des Landesarchivs geführt hat. Ebenso galt den schwierigen Unterbringungsfragen seine stete Sorge. Als die Frage eines Archivneubaues aufgeworfen wurde, hat er auch da entsprechend ein¬ gegriffen und vor allem auch für die innere Ausstattung der ihm unterstellten An¬ stalt gesorgt. Die technischen Einrichtungen, das System der verwendeten Schuber zur Verwahrung der Akten, das in Linz gebräuchlich ist, verdient ebenso Hervor hebung, wie auch auf die Anordnung des reichen Urkundenbestandes, der nach Her kunftsarchiven gegliedert und nicht in eine einheitliche chronologische Reihe zu¬ sammengefaßt ist, im Hinblick auf moderne archivwissenschaftliche Anschauungen besonders verwiesen werden muß. Überflüssig zu erwähnen, weil handgreiflich zu fassen, ist die Leistung, die das Landesarchiv unter Leitung Zibermayrs für die Landesgeschichte und die Heimat¬ kunde vollbracht hat. Hier galt es für den Archivdirektor, alle Fäden fest in der Hand zu halten, zu führen und zu lenken. Eine Aufgabe, die in Linz sicherlich schwieriger zu lösen ist, als in den Hochschulstädten, zumindest den Einsatz einer vollen, in Wissenschaft und Heimatboden tief verwurzelten Persönlichkeit erfordert. Daß dieses Amt in den abgelaufenen Jahrzehnten einem Manne wie Ignaz Zibermayr in die Hand gegeben war, das weiß das Land Oberösterreich zu schätzen; was er in derselben Zeit als derzeit ältester und führender österreichischer Archivar geleistet hat, das danken ihm seine Fachgenossen. Walter Goldinger (Wien) Verzeichnis der Schriften Ignaz Zibermayrs Das älteste Traditionsbuch des Hochstiftes Passau, Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 26 (1905) S. 369 —414. Mit zwei Schrifttafeln. Ludwig Edlbacher, Mitteilungen des Instituts 27 (1906) S. 207. Die Archivalien des Stiftes Mondsee im oberösterreichischen Landesarchive in Linz, Mitteilungen der dritten (Archiv) Sektion der k. k. Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 6 (1907) S. 268—270. Kirchliche Denkmalpflege. Vortrag gehalten bei der Generalversammlung des Diözesan-Kunst¬ vereines in Linz am 8. November 1906, Christliche Kunstblätter Ig 48 (1907), Beilage zu Nr. 5. Johann Schlitpachers Aufzeichnungen als Visitator der Benediktinerklöster in der Salzburger Kirchenprovinz. Ein Beitrag zur Geschichte der Cusanischen Klosterreformen (1451 —1452), Mitteilungen des Instituts 30 (1909) S. 258—279. Mit 1 Schriftprobe. Oberösterreichs Industrie und Handwerk in alter Zeit. Ein Geleitwort für die historische Abteilung der oberösterreichischen Landes-Handwerker- und Industrie-Ausstellung in Linz, in: Amt liches Handbuch der o. ö. Landes-Handwerker-Ausstellung (1909) S. 21 —33. Mit 4 Tafeln und 5 Abbildungen. Die ältesten Stadtrechtsurkunden im Lande ob der Enns, Linzer Volksblatt 1909 Nr 205. Die Tätigkeit des päpstlichen Generalkollektors Antonius de Latiosis de Forlivio in der Kirchen¬ provinz Salzburg 1452 —1453. Ein Beitrag zur Geschichte der Verkündigung des Jubel¬ ablasses durch den Kardinallegaten Nikolaus Cusanus, Festschrift für Hermann Grauert (1910) S. 132 — 146. 140
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