Berichte mit den Linzer Theaterverhältnissen vergleicht. Von 1928 — 1934 war Schuldirektor Hans Das Landestheater und die Kammerspiele Deinhammer, ab 1934—1939 Dr. Theo¬ hatten zusammen in derselben Zeit nur eben¬ dor Heitinger, ab 1946 bis heute Ober¬ soviel Besucher (296.000 + 111.000). Dabei lehrer Karl Gruber Chormeister. Im Jahre ist nicht mitgerechnet, daß auch die Bauern¬ 1939 erzwang der Krieg das Einstellen der ensembles, die schon nach einem Spieljahr Tätigkeit. wieder von der Bildfläche verschwanden, mehr Schon im Frühsommer des Jahres 1945 als 150.000 Besucher hatten, darunter die aber fand sich die alte Runde wieder zusammen und trat anfänglich nur mit einem gemischten „Oberösterreichische Bauernbühne“ (Kumpf¬ Chor wieder an die Öffentlichkeit. Sie zählt miller) allein 116.000. Die Sängerrunde Hilkering im Dienste der Heimatpflege Im Jahre 1924 wurde vom damaligen Schulleiter in Hilkering, Oberlehrer Karl Hoffelner, der gleichzeitig auch die Stelle des ersten Chormeisters bekleidete, aus der „Hilkeringer Zeche" die „Hilkeringer Sänger¬ runde" geschaffen, die zunächst drei Jahre lang als lose Vereinigung und vom Jahre 1927 an als behördlich anerkannter Verein mit Sat¬ zungen wirkte. Die Sängerrunde Hilkering unterschied sich vom Anfang an von den vielen ähnlichen Ver¬ einigungen ganz wesentlich. Ihr „Vereins¬ heim" befand sich nämlich nicht — wie es an¬ sonsten üblich ist — in einem Wirtshaus, son¬ dern in der Zöhrermühle zu Hilkering, deren Besitzer Adam Obermayr, Müller in Hilkering, bis heute ihr Vorstand und größter Gönner geblieben ist. Das erste Arbeitsgebiet, das sich die junge Vereinigung erkor, war die Pflege des Volks¬ und Heimatliedes. Sie ist dieser Aufgabe treu geblieben bis zum heutigen Tage und begleitet die verschiedenen Anlässe des Jahres- und Lebenskreises immer wieder mit passendem Gesang. Vom Jahre 1933 an erweiterte die Sänger¬ runde Hilkering ihren Aufgabenkreis durch das Bühnenspiel. Sie schuf sich in Hachelham bei Hilkering eine eigene Bühne mit reicher Garderobe, deren wesentliches Merkmal der gute Bestand an alten Bauernkleidern dar¬ stellt. Führer im Theaterspiel blieb vom An¬ fang bis heute Inspektor Hermann Gruber, die Seele der ganzen Vereinigung und zu¬ gleich ihr genauer und verläßlicher Chronist. gegenwärtig 25 ausübende Mitglieder (sechs Frauen-, 19 Männerstimmen). Schon im ersten Jahre des neuen Bestehens gab die Sänger¬ runde Hilkering, getreu ihrer Überlieferung, nicht „Konzerte“, sondern sang bei Hochzeiten und bei Begräbnissen, Primizen, Jubiläen, verschönerte auch die Hochfeste des Kirchen¬ jahres durch entsprechende Chordarbietungen und bewährte ebenso bei sonstigen vielfachen weltlichen Anlässen des Jahreskreises beson¬ deres Geschick, die alte Überlieferung in neu¬ zeitlicher Darbietung festzuhalten. So hielt sie in der Mettennacht in der ebenso schön ge¬ legenen wie stimmungsvollen Kirche zu Hilke¬ ring ein halbstündiges Singen von Krippen¬ liedern, dem dann die gesungene Christmette folgte. Zu Sylvester gab es eine große Feier in Hartkirchen. Im Jänner wurde Theater ge¬ spielt, „Beim Kreuzl im Tannengrund, und dieses Volksstück mußte auf der eigenen Bühne in Hachelham nicht weniger als siebenmal wiederholt werden. Im Fasching gab es wieder am gleichen Orte eigene Faschingveranstaltun¬ gen, nachmittags für die älteren, abends für die jüngeren Leute. Heimatlieder, Volkslieder, heitere Vier-, Drei- und Zweigesänge, Ein¬ akter, Reigen und Tänze hielten dabei die Be¬ sucher in frohester Stimmung zusammen. Im Juli 1947 wurde der „Totentanz" von Lippl in dem wunderbar stimmungsvollen Kirchhof zu Hilkering und ebenso im schönen Friedhof zu Hartkirchen je zweimal mit großer Wirkung aufgeführt. Im August führten zwei Sängerfahrten die Mitglieder der Runde und ihre Angehörigen auf den Feuerkogel, wo ihr Lied von der freien Bergeshöh doppelt schön herunterklang. Nun geht die Sängerrunde Hilkering dar¬ an, einem allgemeinen Verlangen und Wunsche 367
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