Bausteine zur Heimatkunde Ich gönne allen, die mich kennen, Zehnmal mehr, als sie mir gönnen! Ein graues Auge, ein schlaues Auge; Auf schelmische Launen deuten die braunen; Des Auges Bläue bedeutet Treue; Doch eines schwarzen Auges Gefunkel Ist stets wie Gottes Wege dunkel. In Liebesdingen Naten, das heiß ich Narrentaten. Rede an die Wand, rede in den Wind, Sie werden eher hören als die in Liebe sind. Schreib in den Sand, die Dich betrüben, Vergiß und schlaf darüber ein; Denn, was Du in den Sand geschrieben, Das wird am Morgen nicht mehr sein. Schreib in den Stein, was Du erfahren An Freude, Seligkeit und Glück; Denn, was Du in den Stein geschrieben, Gibt er in Jahren Dir zurück! Sei lustig, sei traurig, Du tust niemand recht; Den Mensch bedaure, er allen gfalln möcht! nastol anu ais na 36013 Nicht der, der viel besitzt und vielgenießen kann, Nur der, der stets zufrieden lebt, ist erst ein reicher Mann! Selbstverständlich fehlen auch die Vierzeiler nicht: Schwarze Augen, braune Augen Wann die Hufeisen schlecht sind, Solche hamt d' Hund; Gehn die Rösserl gern krumm, Und a solchas Dirndl möcht i halt, Und von die Maderln, die recht schön sind, Wann i ans fundt. Sind die mehrern saudumm. Sechsadreiß'g Samstagnacht, In Aussee tan s' Häuser baun Freitagnacht vier Nach der neuchen Mod; Bin i bei mein Dirndl glegn, Wann s' in zweiten Stock huasten, Sunst aber nia! Sag s' in dritten: Helf Gott! Unser Überblick über den Lieder- und Spruchschatz der Sennerin Anna Posch aus Obertraun erweist die Drehscheiben- und Vermittlerrolle dieser Gegend, die von anderen Zweigen der Volkskunde, z. B. der Hausforschung oder der Tanz¬ 345
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