Oberösterreichische Heimatblätter und 1664: 36 Z. 73 Pf. Der Verkaufspreis des Tabakes schwankte in den Jahren 1660 bis 1665 für den Zentner zwischen 10 und 14 Gulden, für das Pfund zwischen 9 und 14 Kreuzer. Der höchste Preis (14 fl.) wurde 1660, der geringste (10 fl.) 1665 erzielt. Die Ausgaben und Einnahmen beim Tabakanbau ergeben folgendes Bild: Ausgaben Einnahmen 146 147 206 1660 199 1661. rund 296 1662 .. 279 1663. 459 590 216 1664. 1665. 564 1408 6 26 Gesamtbetrag 2934 Der Tabakanbau warf also etwas mehr als 100% Gewinn ab. Der Tabak wurde teils an einheimische Tabakhändler, so an den Schwert¬ berger Bürger Philipp Schneider, teils auch an Händler in Wien zentnerweise und an einheimische Tabakliebhaber pfundweise verkauft. Von der letzten Tabak¬ ernte wurden auch 2 Kisten (487 Pfund Tabak) den Krämern in Gallneukirchen vorgelegt. Sie sollten für den Zentner 15 fl. zahlen. Auf ihre Bitte um Er¬ mäßigung, da der Tabak nur allgemein 10, 11 oder höchstens 12 fl. kostete, wurde er ihnen um 12 fl. für den Zentner gelassen. 1665 stellte man bei der Herrschaft Schwertberg den Tabakanbau mit folgen¬ der Begründung ein: „Dieses 1665. Jahr ist kein Tabak angebauet, weilen gnädige Herrschaft, um daß nun jetziger Zeit der Tabakanbau ganz gemein worden und wenig Nutzen mehr dabei zu holen ist, sich dessen ganz begeben und die Aecker wieder mit Weizen besäen lassen hat, soviel zur Nachricht." Im gleichen Jahr wurde der Tabakpflanzer Christian Lang und sein Junge Lorenz Kheferpeck auf ¾ Jahre ausgezahlt und gekündigt. Der Tabakmacher über¬ gab seine Besoldung der Herrschaft, zur Freimachung aus der Leibeigenschaft, mit der er dem Grafen Starhemberg unterworfen war. Für seine allzuheftigen Liebes¬ bezeugungen, die er der Schwester des Schwertberger Hafners entgegenbrachte, wurde er von der Grundherrschaft im Jahre 1666 um 3 fl. gestraft und verschwand für immer aus Schwertberg. Mit Dekret vom 3. Februar 1676 bekam Johann Geiger über Gutachten der Landstände vom Kaiser Leopold ein Privilegium zur alleinigen Erzeugung des Tabakes in der „Tobak Spinn- und Imprägnierungs-Fabrica“ in Enns. Neben den Bürgern von Linz, Steyr und Mauthausen beschwerte sich wegen Preisdrük¬ kung der Graf Lobgott von Kuefstein beim Kaiser. Er führte aus, „daß die Unter¬ tanen in seinen Märkten Schwertberg und Tragwein sehr geschädigt seien, weil 338
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2