Bausteine zur Heimatkunde indem diese Arbeit von Herrn Hofrat von Spaun dem jüngst verstorbenen H. Pf. Seyringer, da ich mich indessen mit gutem Vertrauen sehr bemühte, übergeben worden ist, vermutlich mit den Kopien meiner zweien schon verfertigten Viertel, weil man mir dieselben gar zu lang vorenthielt. 1016 Da ich dann schon so weit gekommen bin, ein fast vollständiges Register von Ortschaften, die es verdienen, zusammengebracht und von berühmten Orten ziem¬ lich viel Materialien aufgesammelt habe, die, wenn sie schon nicht alle Richtigkeit haben, dennoch unter dem Schutze Euer hochgräflichen Exzellenz zur gänzlichen Vollständigkeit gedeihen könnten, so gehet meine gehorsamste Bitte an Euer hoch¬ gräfliche Exzellenz, Hochdieselbe möchten gnädigst geruhen, die Sache (ohne mir die Ungnade des Herrn Hofrates von Spaun zuzuziehen) dahin zu bringen, daß ich alles von diesem Fache, was sich beim verstorbenen H. Pf. Seyringer vor¬ gefunden, zu Händen bekomme und allein bearbeite. Sollte ich aber ohne Unter¬ suchung für unfähig geachtet sein, so wäre es mir zu empfindlich, diese Arbeit, die mich ohnehin schon so viele Mühe, Zeit und auch Geld gekostet hat, vergebens fortzusetzen. Sollte etwa meine Gegenwart zu seiner Zeit in Linz notwendig sein, so werde ich in gehorsamster Untertänigkeit zu erscheinen nicht ermangeln, der ich mich zu hohen Gnaden und Huld untertänigst gehorsam empfehle. Euer Exzellenz meines hochwohlgebornen, gnädigen Herrn Reichsgrafen und hochgebietenden Herrn, Herrn etz. untertänigster, gehorsamster P. Wolfgang, Benediktiner. Kloster Lambach, den 14. Weinmonats 1777. N. S. Darf ich untertänigst bitten, Ihro Exzellenz, der hochgräflichen Frau Gemahlin meinen gehorsamsten Handkuf zu melden. Wie unglücklich war ich neulich, daß ich Euer hochgräfliche Exzellen nicht in Lambach schuldigst aufwarten und mehreres mündlich vorbringen konnte. Ich hatte aus Gehorsam einige Ver¬ richtungen in der Ferne Aus dem fast unleserlichen Konzept des Antwortschreibens des Landeshaupt¬ mannes Grafen Thürheim vom 28. Oktober 1777 ist folgendes zu entnehmen: „... wollen hiemit meine schuldige Antwort erteilen. Von ersten Herr Spaun stellt vollkommen in Abrede E. H. zu Herausgabe einer Oesterreichischen Topo¬ graphie einen Auftrag gemacht zu haben. ... Eben dieses Werk habe er dem N. P. Seiringer gegeben, ob er aber etwas abgeschrieben, wisse er nicht. Das Beste wäre also, wenn Euer Hochwürden sich selbst her verfügen wollten, so fern sie glauben weiter etwas zu vindizieren." 5) Nach 170 Jahren erst rückt nun dieses Werk, das bisher im Archiv des Klosters Lambach schlummerte, in das Blickfeld der verdienten Beachtung, nach¬ dem seinem Verfasser der Erfolg, den hundert Jahre vorher G. M. Vischer mit seiner Topographie errungen hatte, aus widrigen Umständen versagt ge¬ G. Grüll (Linz) blieben war. 335
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