Yberöste rreichische Jeimawblauer Hefl 4 Oktober-Dezember 1947 Jahrgang1 Litzlberg und Lützlburg Von Franz Brosch (Linz) 1. Litzlberg in Aichberg Schlägt man das Josefinische Lagebuch der Steuergemeinde Holzheim auf, so erblickt man zunächst einen einfachen Flurübersichtsplan, der recht ungenau aus der Vorstellung niederge¬ zeichnet ist. Er zeigt, gegen Abend gelegen, eine Purgstallerflur und man denkt sofort an die schöne Burgstelle an der Mündung des Hainzenbaches in die Donau *). Indes belehrt uns die Grenzbeschreibung dieser Flur, daß sie keineswegs bis an die Donau reichte, sondern das Hainzenbachtal nur an seinem obersten Anfang berührte, dort, wo der Renzingerbach, der im Waldteil Renzing unterhalb des Ost¬ walles der Kürnbergburg entspringt, bei Punkt Wappen der Alhartinger 304 Name und Richtung des Hainzenbaches annimmt. Leitet sich der Name der Purgstallerflur tatsächlich von einer Burgstelle her, dann muß diese eine andere, eine zweite gewesen sein. Wo aber lag sie? Zur Beantwortung dieser Frage geben die ausführlichen Aufzeichnungen des Lagebuches, dieses wohlgeordneten Niederschlags einer Massenaussage der bäuer¬ lichen Bevölkerung von 1785 einen Fingerzeig. Wir finden hier in der Purg¬ stallerflur sechs Grundstücke, deren Namen mit dem Wort Purgstall gebildet sind und deren Lage im Katasterplan von 1826 örtlich bestimmt werden konnte. Es sind dies: Top. Nr. 603 Purgstall-Lach-Holz (Grd.-Parz. Nr. 394) 604 Purgstall-Fahrtweg (Grd.-Parz. Nr. 764) 605 Purgstall-Land (Grd.-Parz. Nr. 384) *) F. Sekker, Rund um Linz. Heimatgaue Ig 2 (1921) S. 89; L. Benesch, Zur Lösung des Kürnbergrätsels. Jahresbericht des Museum Francisco-Carolinum Bd 68 (1910) S. 145 ff. 289
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