Brosch: Litzlberg und Lützlburg gibt nämlich laut obiger Fassion jährlich u. a. zwei Gänse an die Herrschaft. Das aber taten im Hochmittelalter, der Entstehungs- und Blütezeit des Kleinadels und ihrer Burgställe, nur die herrschaftlichen Meierhöfe 33) Noch deutlicher drückt das landesfürstliche Lehenbuch des Königs Ladislaus Posthumus von 1455 den Zusammenhang zwischen Burg, Hof und Herrschaftswald aus: „Anton Aczpekh Hof zu Obernholczheim mitsammt dem Burgstall „an der Luczlburg“ und dem holz daselbst, das zu dem benannten Hof gehört. Hufe zu Nidern Holczhaim gelegen in Leuntinger pfarre und Straßhaimer Landgericht."34) Eine ganz ähnliche Eintragung steht im Beutellehenbuch desselben Königs vom Jahre 145935). Nach diesem mittelalterlichen Zeugnis gehörte der Wald bei der Burg einem Hof in Oberholzheim, der dem Straßheimer Landgericht nicht unterlag, d. h. herrschaftlich war. Der hier erwähnte Lehensteil, die Hufe ir Niederholzheim, ist vielleicht der nachmalige Herrschaftssitz Painherrnhof, der schon vor 1655 Freisitz der Herrschaft Holzheim war und der Überlieferung nach aus einem Bauernhof entstanden sein sollss). Die Sitzverlegung würde also in die Zeit der bekannten Vermögensumschichtung im Zuge der Gegenreformation fallen. Das heutige Schloßgebäude wurde 1726 nach einem Brande im Stile jener Zeit neu errichtet. Weiters lesen wir in den Steyregger Urbaren von 1481 (fol. 41), 1512, 1555 (sol. 227) und 166837) von Stefan, Wolfgang, Hans und Matthäus Mayerhofer an der Luczlpurkh oder am Litzlburgerhof. Bäuerliche Vorgänger dieser Mayer hofer konnten schon 1459 hier gehaust haben, denn ihr Gut ist 1459 ein Beutel¬ lehen, die dann entstanden, wenn ritterliche Lehen in Bürger- oder Bauernhände übergingen 38). Es ist unklar und strittig, ob der Ausdruck „an der Luczlpurkh diesmal den rechtlichen Zusammenhang der beiden Besitzstücke oder aber die örtlich nahe Lage von Burg und Hof bedeutet. Nehmen die bisher angeführten Belege vom Meierhof aus Bezug auf die Lützlburg, so bezieht sich das Urbar Christoff Hohenfelders von Aistersheim von 1541 39) in seiner Abteilung Amb perckhaim von den Waldteilen einiger Holden her auf eine Burg gleichen Namens. Die Eintragungen lauten: Seymayr zu perckhaim .. von seinem viertl am Ort holcz an der Luczl¬ fol. 31. burg dient pfenning 4 B 5 d (125 d) 33) A. Dopsch, Herrschaft und Bauer in der deutschen Kaiserzeit (1939) S. 61. ") Chmel im Notizenblatt der k. Akad. d. W. 4. 1854. 16. Nr. 2. 35) Abschrift im o.-ö. Landesarchiv. 30) K. Karning, Der Painherrnhof. Das ehemalige Schloß Holzheim in der Pfarre Leonding. Linzer Volksblatt 1934 Nr. 54. 37) O.-Ö. Landesarchiv. 38) Brunner, a. a. O. S. 407. 39) Erwähnt bei K. Schiffmann, Hist. Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich (1935) Bd 2 S. 137. 303
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