Oberösterreichische Heimatblätter birnen besteckt — dann folgten drei Kränze, einer immer größer als der andere und schließlich prangten am Baum folgende Spruchschilder: Ein alter deutscher Brauch verkündet hier der Welt, Daß wir zusammenstanden, In Liebe und Treu ist dieser Baum entstanden. Ein Hoch dem 1. Mai! Aus stiller Waldes-Einsamkeit wurde ich herausgeschnitten Steh im Mai zur Wonnezeit stolz als Turm in Dorfesmitten. Doch mich packt der Wandertrieb zu dem schönen Nachbargau, Wo ich geschmückt in treuer Lieb in die alte Heimat schau. O Maibaum, o Maibaum, wie schnell bist du verschwunden! Wir suchten dich mit schwerem Herz, haben dich in Enns gefunden. So erhaben stehst du dort und blickst zurück in deine Heimat, Wo die Sängerrunde um dich trauert für die Lauheit ihrer Wächtertat. Wir holen dich bald wieder mit Musik und Gesang Zurück in deine Heimat mit frohem Liederklang. Und soll es jemand nochmals wagen, uns die schönste Zier zu rauben, Den werden wir verbläuen und aus dem Lande stauben! Unser Stadtturm, der hat g'schaut: Hiazt ham s'ma da an Bam herbaut. Er ist zwar schen mit Blumen ziert, Do mir alloan der Platz gebührt! An Eichtl leid i ja den Kloan Und wann s'n nacha weggatoan, Damit er wieder kimmt auf's Ziel. So gfreut 's mi nu amal soviel, In der Nachbarschaft da war Er wer, Am Stadtplatz bleib ja I der Herr! Er soll drent leuchten weit in's Land, Damit si halt das Freundschaftsband. Denn Enns und Ennsdorf ghörn ja zsamm; Uns schoadt koan Fluß und a koan Damm: Läut's bei mir in Load und Freud, So gilt's herent und drent allzeit! Nach einwöchigem Gastspiel in Enns sollte am Sonntag, den 9. Mai 1937, der Baum festlich wieder an seinen ursprünglichen Standort rückgeführt werden. Zuerst aber mußte feierlich und vor aller Welt Gericht gehalten sein. Die Enns¬ dorfer hatten ja bewegliche Klage über das ihnen widerfahrene Unrecht eingelegt. Unter gewaltigem Zulauf aus Nah und Fern — die Festabzeichen erbrachten ein hübsches Sümmchen für wohltätige Zwecke — zog Schlag drei Uhr nachmittags
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