OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 3

Bausteine zur Heimatkunde 1525: Von Wintliechtern dem Lienhartt Maler an zu streichen geben xlviii d. 1527: Dem Mert Molern petzalt von xxvi Glass Scheibn einzusetzn in der Schuelstubn und im klain Stublen davor und facit iii b xiili d. 1528: Dem Maller geben von den xii Wintlichtern Ix» Item des Sigmundt Maller Puebn wol zu dem sechstn mal herauss geschegkht zu den die Diennst zur Siecht schulden sein, zu lon gebn xii d. 1529: Dem Maller von der Truechen schwartz und rott anzustreichen geben xxxii d. 1531: Dem Mert Maller umb xv Wintlichter iii b d. 1532: Dem Maller von der Leisten zu malen ..... 1533: Dem Maller geben von der Scheyben zu vernewen facit ii T. d. Item Tottengraber dem Maller geholffen hat v Tag, 1 Tag xx d, facit iii b xd. Maister Mertin Maller zu glosen geben facit xxiiii d. Maister Mertin Glaser von den vier Glasn neu zu setzen zu den alten Scheyben neu Scheyben geben Ixxxi, auch umb Scheybmhafft, für alles ii T iiii bxd. III. Auszug aus dem Visitationsbericht von 1604 über die Stiftspfarren von Kremsmünster im Auftrage des Abtes Alexander a Lacu. Kremsmünster, Stiftsarchiv, Qa, 22. 10. 1604: Pfarrkirche Vorchdorf: ..... Darinen sein auch der Zeitt vier schene Altär, bevoral aber ist summum Altare ein schenes, obwol nit gar khunstlich, doch an dergleichen Ortt und auf einem Dorff ein zierliches Werckh, dergleichen bei allen dem Gottshauss incorporierten Pfarrkhürchen ja in derselben Refier herumb auf etliche Meill Weeges in den Khürchen auf den Landt, nit gefunden wierdet. Ist derselb Altar von lautter schener Quaterstuckhen und ain rotten darauff gelegten Marmelstain aufgericht und solle bemelter Choraltar von ainem Bildtschnizer zu Gmunden ungeferlichen vor 150 Jahren gemacht unnd demselben 800 fl. dafür geben sein worden ..... Der erste dieser Auszüge ist außer den aufschlußreichen Angaben über die Ausstattung einer damals neugebauten Kirche für die Kunstgeschichte von Steyr von Wichtigkeit. Die Ausstattung mit Kunstwerken bestand aus drei Ältären, die zum Teil noch nach der Altarweihe ergänzt und vervollständigt wurden, aus zwei Bildern, darstellend die Verkündigung, einem Bild am Opferstock des heiligen Sigmund und zwei Bildern, mit denen 1481 der Altar des hl. Sigmund ergänzt wurde. Diese letzte Nachricht überliefert uns den Namen eines sonst unbekannten Steyrer Malers, Hans Tanner. Freilich sind wir bisher nicht in der Lage ihn mit erhaltenen Kunstwerken in Verbindung zu bringen. Aber allein seine Erwähnung ist für uns von großem Interesse, da wir bisher überhaupt nur auf Vermutungen bezüglich der Anwesenheit von Malern in Steyr um diese Zeit angewiesen waren. Ebenso ist die Erwähnung des Bildschnitzers in Steyr aus demselben Jahr in der zweiten Quelle eine bisher erstmalige schriftliche Über lieferung. In diesem Zusammenhang sei auch auf ein im Museum in Steyr erhaltenes Denkmal dieser Zeit hingewiesen, drei Statuen von Heiligen, die nach Stil und Darstellung anscheinend mit dem am 10. April 1482 geweihten Altar des hl. Nikolaus der Flösserzeche in Zusammenhang gebracht werden dürfen. In ihrer Qualität stehen sie freilich nicht über dem Durchschnitt und sind somit keine Stütze für die von der Kunstwissenschaft erschlossene, für ganz Österreich be¬ deutungsvolle Bildschnitzerwerkstatt, die in Steyr gesucht wird. Die über einen Zeitraum von 60 Jahren reichenden Auszüge aus den Welser Lichtamtsrechnungen, die nach oben noch fortgesetzt werden könnten, geben ein 255

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