Oberösterreichische Heimatblätter zu thun, die ungeheure Menge der österreichischen Käfer (Coleoptera), welche sich in der Insektensammlung des k. k. Rates, Herrn Abtes Schiffermüller befinden, zu ordnen, zu vergleichen, und zu beschreiben. Diese Beschreibung, die in dem gleichen Formate mit meiner Enumeratio unter dem Titel Supplementum insectorum Austriae, zu Wien gedruckt wird, wird der Herr Rath mit einigen ausgemalten Kupfertafeln ... begleiten lassen ... Kommen Sie einmal nach Linz, so versäumen Sie ja nicht, das physikalische Cabinet, worüber der Herr Professor Nacher, Lehrer der Physik, die Aufsicht hat, zu besuchen. Gegenwärtig hat der Hof drey große Zimmer im Schlosse dazu einge¬ räumt. Außer der großen Menge der Maschinen zu allen Gattungen von physi¬ kalischen Versuchen finden Sie hier zugleich eine Niedlichkeit in der Einrichtung und Anordnung desselben, die ihres gleichen nicht hat. Sie werden aber noch mehr erstaunen, wenn Sie sich daran erinnern sollten, daß ich Ihnen in gegen¬ wärtigem Briefe geschrieben habe, dieses Cabinet sey ganz das Werk dieses uner¬ müdlichen Gelehrten, der die meisten Maschinen großentheils mit eigener Hand verfertiget hat ... Linz hat wirklich Ursache auf dieses Cabinet, und den würdigen Vorsteher desselben stolz zu sein.. Von den ganz vortrefflichen Sammlungen der Schmetterlinge und Käfer des Herrn Rathes Schiffermüller darf ich Ihnen nicht viel Rühmens machen, da sie ganz über mein Lob hinaus sind; Sie kennen ohnehin die erstere aus seinem Ver¬ zeichnisse der Schmetterlinge der Wienergegend hinlänglich, und mein Supplement wird sie in den Stand setzen von der anderen zu urtheilen. Er beschäftiget sich jetzt auch mit einer niedlichen Vogelsammmlung, die manches seltene Stück enthält. Eben zur Zeit meiner Anwesenheit brachte man ihm einen Vogel unter dem Namen Haidehühnchen, dessen Bestimmung uns beyde viele Mühe kostete .. Dieser Vogel ist das Weibchen von Otis Tetrax Lin . . „, die man vor einigen Jahren hier und in Bayern geschossen hat ... Büffon hat also unrecht, wenn er diesen Vogel, den er petite outarde nennt, welches Martini. . . durch Trappen¬ zwerg übersetzt hat, unserem Deutschlande gerne absprechen möchte. Wenigstens soll er eben nicht unter die seltensten Vögel der Linzergegend gehören, welches schon genug aus dem erhellet, daß ihn die Einwohner mit einem eigenen Namen.. zu bezeichnen wissen ... Ich könnte Sie noch mit der Mayferche unterhalten, die mir der Herr Rath. vorwies; sie war so groß als ein sechspfündiger Huche, und ihr Fleisch, das wir noch denselben Tag in einer Limonienbrühe genossen, überaus wohlschmeckend. Herr Dr. Bloch macht ... die Anmerkung, daß man diesen Fisch, der in den österreichischen Seen zu Hause ist, in der Ostsee, wo man ihn mit dem Namen Silberlachs bezeichnet, wiederfinde. Aber würden Sie sichs wohl jemal vergeben können, wenn Sie einmal im Sommer eine Reise in diese Gegend machen, und wieder abreisen sollten, ohne den ökonomischbotanischen Garten gesehen zu haben, den der Herr Rath auf einem kleinen Gute, das ungefähr eine halbe Stunde außer der Stadt liegt, und dem nordischen Stifte zugehört (das „Bergschlößl“ d. V.), angelegt hat? Ohne der übrigen Brauchbarkeit dieses Ortes das geringste zu nehmen, hat er gewußt eine große Menge sowohl inländischer als ausländischer Bäume und Sträucher hieher zu verpflanzen, daß es selbst dem unbotanischen Auge wohl thut, sich an diesem kleinen Paradiese zu weiden. Um den Nutzen dieser Pflanzung noch allgemeiner zu machen, ist bey jedem dieser Bäume und Sträucher der systematische Name 238
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