Oberösterreichische Heimatblätter 1491 Am 8. Januar 1491 ist ein Komet gesehen worden. Laxenburg und Mercken¬ stein haben sich in den letzten Januartagen Maximilian ergeben. Am 17. No¬ vember eroberte Maximilian wieder Stuhlweißenburg, das er am 29. Juli ver¬ loren hatte. Endlich am 12. Dezember 1491 wurde hier in Wien zwischen den für Ungarn streitenden Fürsten der Friede verkündet. 1492 In den ersten Tagen des Januar 1492 verbreitete sich die Kunde von der überaus schändlichen Tat des Königs von Frankreich gegen seine Tochter, Braut des römischen Königs Maximilian. Am Aschermittwoch den 7. März 1492 schwört das Königreich Ungarn den Herzögen Österreichs Treue, wenn König Wladislaus ohne gesetzliche Erben stirbt. Der Leichnam eines gewissen Konrad, der am 21. März gehenkt wurde, ist von den Arzten für die Anatomie verlangt worden. Als er mit einem Wagen zum Haus der Arzte gebracht werden sollte, schien er Lebensäußerungen zu zeigen und wurde von den Arzten gerettet. Im Mai wurde im Lechfeld ein Heer von 16.000 ausgewähltester Männer aus dem Reiche gesammelt. Gegen wen weiß man nicht. Der Kaiser richtete am 4. Juni ein Schreiben an die Reichsstände, daß sie am 3. August persönlich in Waffen gegen den König von Frankreich stünden wegen Entführung der Braut des römischen Königs und Verbrechens der Majestäts¬ beleidigung gegen das Reich. In diesen Tagen kehrte auch Regensburg zum Reiche zurück, das abgefallen war und den Bayernherzog Albert annahm. Am Dienstag den 7. Mai 1493 wurde ein glorreicher Sieg oberhalb der Thaya erfochten. In der fünften Stunde morgens des 8. Juni wurde dem Kaiser der linke Fuß abgenommen. Am 19. August starb der größte Augustus und Kaiser Friedrich der Dritte in Linz und wurde in Wien in der Begräbnisstätte der Fürsten Österreichs begraben. Er hat 53½ Jahre regiert. Der römische König Maximilian kam am 9. Oktober ohne Pauken und Trom¬ peten in schwarzem Gewande in Wien an und zog am 12. Oktober aus Wien hinaus gegen die Türken. Am 26. November kehrte er nach Wien zurück. 234 1493
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