Grüll: Die Leute im Walde Walckshoffer von der Herrschaft Freistadt gebürtig, anschließend die beiden Neu¬ roder Siegmund Walckhshoffer und Wolf Plurnauer, dann der von Marreit gebürtige Maurer Siegmund Pauß, Paul Ascher vom Spörpichl mit einem Besitz von zwei großen Einfängen, einem Roß und neun Rindern, Michael Stämpfhoffer von Gutau, der sein Häusl im Jahre 1592 baute, der von Schweiz in Böhmen gebürtige Hans Fischer mit einem Besitz von einem großen Gereut, einer Wiese, zwei Ochsen, zwei Kühe und zwei Kälber, der von Weißenbach gebürtige Wolf Khriner, Michael Ebmair von Weitersfelden, Georg Pollmüllner von Spörpichl, Erhard Pausser von Mitterpach, die beide ihre Häusl im Jahre 1612 erbauten und schließlich Blasi Kholler von Spörpichl. Er war der Herrschaft Weinberg untertan, leistete die übliche Robot und zahlte jährlich vier Kreuzer Dienst und einen Kreuzer Rüstgeld. Zum Abschluß wurden noch die zwei Guckhugwiesen32) besichtigt. Sie waren bei der Flammbrucken auf dem Guckhu gelegen und trugen jährlich 20 Fuder Heu. Hartmann Freiherr von Landtau hatte sie Hans Leittner dem Großen um 50 Gulden verkauft. Nun besaßen diese zu zwei gleichen Teilen die Witwe Magdalena, vermählt mit Mört Wagner, und ihre Tochter. Den Beschluß der Bereitungsrelation bildete die Beschreibung der neuen Straßen, die in den Freiwald führten. Es waren dies folgende: 1. Die Straße von Haidel über den Schröfenanger, Geyrpichlerhütten nach Hackhlprunn und über die Stanglische Glashütte zurück auf Zettwing nach Böhmen. Dieser Weg wurde der Zigeunerweg genannt, da sich Zigeuner und anderes böses Gesindel dort aufhielten und entweder im Freiwald oder in Böhmen hausten, danach es ihnen eben gelegen war. 2. Der neue Weg vom Landgericht bei der Landstraße von Pertholz durch den Freiwald herauf der Stadt zu und dann linker Hand hinab auf Langsteeg, Fraueneck, St. Oswald und Weitersfelden. Der Weg war der kaiserlichen Maut und Niederlage sowie dem bürgerlichen Gewerbe in Freistadt sehr schädlich. 3. Der neue Paß von Hocheck über Zechetau, Sandl nach Häckhelprun. Der Ritt durch den Freiwald ist zu Ende. Im Laufe der Jahrhunderte ent¬ wickelten sich zwischen den anrainenden Herrschaften Freistadt, Weinberg und Waldenfels noch vielerlei Streitigkeiten wegen der Rodungen und der Grenzen des Freiwaldgebietes. Einen Abschluß hat die Rodung erst im 18. Jahrhundert gefunden, als sie von der neuen Herrschaft Harrachstal-Freiwald in geordnete Bahnen gelenkt wurde. Quellen Akten im Schloßarchiv Weinberg; Handschrift 77 im Archiv Seisenburg im o.-ö. Landes¬ archiv in Linz; Ortsverzeichnis von Oberösterreich 1930; A. Souvent, Spezialkarte des Erzher¬ zogtums Österreich ob der Enns, 1857; Josefinische Lagebücher der K.-G. Königsau, Hackelbrunn, Sandl und Pürstling vom Jahre 1787; Grund-Giannoni, Erläuterungen zum historischen Atlas, Landgerichtskarte, Niederösterreich (Wien 1910) S. 53—58. 32) Gugu in der K.-G. und O.-G. Sandl. 219
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