Oberösterreichische Heimatblätter Im Grienmoß saßen zwei Roder und zwar der Jakob Lonner, der neben seinem Häusl einen Einfang und eine Kuh besaß. In dem angrenzenden Walde gab es das meiste Federwild des Freiwaldes. Im zweiten Haus saß seit 1611 der Glaser und Aschenbrenner Kaspar Vockht aus Pertholz. Er hatte dieses Haus vor vier Jahren vom Oberrichter im Freiwalde Peter Schreiner um 49 Gulden ge¬ kauft. Von mehreren Weiden fechsnete er zehn Fahrt Heu; er baute auch jährlich zehn Metzen Getreide an und hielt über Winter zehn Stück Vieh. Von da führte der Ritt zum zelkingischen Meierhof in Langstegen. Im nahe gelegenen Pierstling1s) waren sechs Häuser. Die ersten fünf Häuser roboteten der Herrschaft Weinberg im Hof zu Langstegen und zwar der Michael Schlabeckh, Glaser von Pertholz, der Köhler Stefan Schwarzel mit sieben Kohlstätten, der Köhler Christoph Schwärzel mit acht Kohlstätten, er hatte sein Häusl vor 15 Jahren erbaut, die Eva, Witwe Sebastian Pachners, der Köhler Johann Stitz von Mitterschlag und schließlich Johann Hartheybl, Hoffpeckh ge¬ nannt, mit großen Ausreuten und Einfängen, von denen er sechs Fahrt Heu fechsnete und jährlich zwei Metzen Getreide baute. Die Bereitung ging weiter nach Oberreith1s), wo auch zwei der Herr¬ schaft Weinberg angelübte Roder hausten. Im ersten Häusl saß Hans Lanng. Dieser fechsnete von seinen Einfängen fünf Fahrt Heu, baute jährlich einen Metzen Korn und zwei Metzen Hafer und fütterte sechs Rinder über Winter. Das zweite Häusl besaß der Binder Paul Weger von Sandl. Am Riendelperg2o) hatte im Jahre 1610 der Vater des Kasper Grenßenedter ein Häusl erbaut. Von seinen Einfängen und Reuten fechsnete er sechs Fuhren Heu und baute jährlich einen halben Metzen Korn an. Der Weg ging weiter zum Mistelpach oder Aistperg, auf dem fünf Siedler ihre Wohnstätten erbaut hatten. Das erste Häusl besaß Simon Kagerer, der auch „Gennßhenckher“ genannt wurde. Als er einmal seinem Herrn, dem Zelkinger auf Weinberg, die Robot nicht geleistet hatte, wurde er vorgeladen. Um sich zu ent¬ schuldigen, brachte er einen Auerhahn. Doch das nützte ihm nichts, sowohl er wie sein Weib wurden in Eisen geschlagen und lagen etliche Wochen im Kerker. Im zweiten Häusl wohnte der Köhler Urban Sichinger, der zwei Ochsen und zwei Kühe besaß. Das nächste Haus besaß der Köhler Jakob Mallgrueber. Er hatte es vor zwei Jahren erbaut und besaß weite Einfänge und Reuten sowie zwei Ochsen, zwei Kühe und zwei Kälber. Die nächsten zwei Häuser besaßen Georg Prendtleutner und Georg Khier¬ schenhoffer von St. Oswald. Alle fünf hatten sich unter dem Schutz der Herren von Zelking begeben und leisteten ihm die übliche Robot beim Meierhof zu Langstegen. Die Bereitung führte durch das Tal der Rotaist und dann nach Purgau Hier hatte der Zimmermann und Köhler Hans Wurmbpaur sich vor fünf Jahren 18) Pürstling, K.-G. in der O.-G. Sandl. In der beigegebenen Kartenskizze ist die Schreibung Pürsting in Pürstling zu berichtigen. 10) Oberreith in der K.-G. und O.-G. Sandl. 20) Rindlberg in der K.-G. Pürstling, O.-G. Sandl. 216
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