Oberösterreichische Heimatblätter viertel und in dem verhältnismäßig spät dichter besiedelten Mühlviertel um rund 7% zurücktritt. Hinsichtlich der auf -inger endigenden Namen finden wir einen Prozentsatz von 11% für das Mühlviertel, 8% für das Traunviertel, 13% für das Hausruck¬ viertel und 14% für das Innviertel, während in der Stadt Linz der Anteil nur % beträgt. Die Häufigkeit der Familiennamen auf -inger deckt sich mit der ört¬ lichen Verteilung der Ortsnamen auf -ing, die im Hausruck- und Innviertel dichter ist als in den übrigen Vierteln. Die vorliegende Arbeit ist ein Auszug und eine teilweise Auswertung des vom Verfasser bearbeiteten oberösterreichischen Namenmaterials und die erste Arbeit für Oberösterreich überhaupt, die auf einem zahlreichen und bodenständigen Material aufgebaut ist. Während die Arbeiten von Goldbacher, Grüll, Sekker, Ilg, Sigl, Strnadt und Reicherstorfer1) nur einzelnen Namen, oder Namen be¬ stimmter Gebiete gewidmet sind, gibt Ortners Buch „Östmärkische Sippennamen keinen klaren Aufschluß über den heimatlichen Namenbestand, da das Bild durch die Aufnahme zahlreicher nicht österreichischer Namen verwirrt wird und außer¬ dem das Quellenmaterial viel zu dürftig ist (Schülerkataloge der Linzer Staats¬ oberrealschule), um Schlüsse auf österreichische oder oberösterreichische Namen zu gestatten. Die im franzisceischen Kataster enthaltenen Besitzernamen stellen den Gro߬ teil der damals in Oberösterreich vorkommenden Familiennamen überhaupt dar und es dürfte daher nur verhältnismäßig wenige Namen aus der Zeit von 182 bis 1830 geben, die in der Namenskartei des Verfassers nicht berücksichtigt sind. Auch durch die Fälle, in denen derselbe Name bei mehrfachem Besitz zweimal oder öfter verzeichnet ist, wird das gewonnene Gesamtbild nur unwesentlich beeinflußt. Da die Einwohnerzahl von Oberösterreich um 1825 (für das Mühlviertel mußte die Einwohnerzahl aus dem Jahre 1823 genommen werden, da die Zahlen für 1825 nicht vorliegen) nach Pillwein 667.841 Köpfe beträgt, wäre bei Annahme von sieben Familienangehörigen jedes Namensträgers fast die ganze Einwohner¬ zahl des damaligen Oberösterreich erfaßt. Die vorliegende Arbeit will dazu anregen, sich mit den Familiennamen der Heimat näher zu befassen und nach den Zusammenhängen zwischen Name, Beruf und Umgebung zu forschen. Es werden in erster Linie die ortsgebundenen Namen sein, deren Entstehung und Beziehung zu bestimmten Höfen oder besonderen Merk¬ *) G. Goldbacher, Heischenamen als Personennamen. Heimatgaue Ig 12 (1931) S. 85—89. — G. Grüll, Die Familiennamen aller Hausbesitzer im Gerichtsbezirk Weyer um das Jahr 788. Blätter für österreichische Familienkunde Ig 7 (1933) S. 27—29. — F. Sekker, Namen¬ buch von Linz. Heimatgaue Ig 2 (1921) S. 103—109, 179—182, 237 —242. Linzer Namen aus dem Mittelalter. Linzer Tagespost 1920 Nr. 48, 54. — J. Ilg, Oberösterreichische Heisch¬ namen. Linzer Volksblatt 1909 Nr. 122. — J. Sigl, Mühlviertler Familiennamen. Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels Bd 4 (1914) S. 88— 90. — J. Strnadt, Der ober¬ österreichische Haus- und Schreibname Zehetmair, Zehetner, Zechenter. Linzer Volksblatt 1893 Nr. 272. — N. Reicherstorfer, Der Familienname Plakolm. Mühlviertler Nachrichten 1938 Nr. 17. 70
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