chische Heimatblätter Adalbert Depiny Ein Lebensbild Wenn das erste Heft der neuen oberösterreichischen Heimatzeitschrift ein Lebens¬ bild Adalbert Depinys bringt, so tut sie dies mit gutem Bedacht. Was heute und in aller Zukunft in Oberösterreich an volks- und heimatkundlicher Arbeit geleistet wird, stößt auf allen Gebieten auf das Werk dieses Mannes, den ein tragisches Geschick so früh seinem fruchtbaren Schaffen entrissen hat. Wir wollen die Wege dieses Lebens nachgehen und es wird sich entrollen als ein über Höhen und Tiefen führendes Einzelschicksal, hinter dem immer ein Allgemeingültiges aufragen wird. Möge es mir gelingen, das Bild so zu zeichnen, daß vor allen, die seinen Weg kreuzten, dieser edle, tiefe Mensch wieder ersteht. Als Quellen der Arbeit standen mir Bruchstücke seiner Aufzeichnungen über sein Leben zur Verfügung, weiter seine Amtstagebücher, leider nicht in vollständiger Reihe, ein Nachruf von Ministerialrat Ing. Witt, der einen kurzen Lebenslauf von seiner Hand enthält, ferner mündliche Mitteilungen seiner Frau und von Freunden des Toten und eigene Erinnerungen. Die schriftlichen Quellen wurden mir von Frau Hofrat Depiny aus dem Nachlaß zur Verfügung gestellt, wofür ich ihr besonderen Dank schulde. Als Hauptquelle aber steht vor uns sein Werk, das unvergänglich in die Geschichte unserer Heimat eingegangen ist. Eine genaue, kritische Zusammenstellung seiner weitausholenden Heimat- und Volksbildungs¬ arbeit in Oberösterreich mit einer vollständigen Bibliographie, die ursprünglich mein Plan war, muß ich leider auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Es war bei den schwierigen Verhältnissen der Kriegs- und Nachkriegszeit, da Teile des Nachlasses noch nicht verfügbar und andere Nachforschungen erschwert sind, nicht möglich, die Daten für eine derartige Arbeit zusammenzubringen. Ich bin jedem, der Mit¬ teilungen über Zusammenarbeit mit Depiny machen oder Briefe zur Abschrift zur Verfügung stellen kann, sehr dankbar dafür, da gerade Mitteilungen aus dem Mit¬ arbeiterkreis sehr geeignet sein werden, das Bild der Persönlichkeit zu runden. Elternhaus und Familie Adalbert Depiny entstammt einer alten Donauschifferfamilie, die seit dem 18. Jahrhundert zwischen Linz und Budapest nachweisbar ist. Der Name weist wohl auf das italienische Grenzgebiet, die Familie war adelig und führte einen Baum im Wappen (auf der Familiengruft in Budapest eingemeißelt, eine Ab¬ bildung ist leider verschollen). „Von der Tannen" bezeichnete er selbst als die Be¬ deutung des Namens. Der Großvater Johann Depiny, 1842 in Budapest gestorben, war „nauta magister“, die Großmutter Anna Lentz entstammte einer in Budapest altein¬
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