Schrifttum Carl Ausserer: Der Alpensteinbock. Geschichte, Verbreitung, Brauch- und Heiltum, Sage, Wappen, Aussterben und Versuche zu seiner Wiedereinbürgerung. 236 S. 22 Kunstdrucktafeln. Wien 1946 (Universum Verlagsgesellschaft). Ausserer bietet eine Geschichte des edlen Steinwildes in den österreichischen Alpen und führt dabei auch die im Vergleich zu Salzburg und Tirol allerdings nur sehr dürftigen Steinbock¬ Nachweise aus Oberösterreich an. In der Urzeit war der Steinbock auch in den oberösterreichischen Alpen und darüber hinaus nordwärts in tieferen Lagen heimisch. Für die geschichtliche Zeit, für die die älteste Steinbockjagd 902 in Brixenthal (Salzburg) nachgewiesen ist, fehlen nach Ausserer für Oberösterreich bisher urkundliche Belege. (Ziegler, Linz, S. 61, berichtet aller¬ dings, daß Kaiser Maximilian I. in seinem letzten Lebensjahre zwei Steinböcke, die im Salz¬ kammergut gefangen worden waren, zur Belustigung der Bewohner in den Linzer Schloßgraben geschickt habe; 1504 hatte der Kaiser beim Linzer Schloß einen Tiergarten anlegen lassen.) Die Abenteuersammlung Maximilians, der „Theuerdank“, enthält ein einziges Steinbockabenteuer: bei der Jagd nach Steinwild, das Maximilian noch nie gefangen hatte, entgehen der Kaiser und der ihn begleitende Jäger nur mit Mühe dem Absturz. Nach der auszugsweisen Aufzählung der Jagdabenteuer im Fuggerschen Ehrenspiegel und dem Kommentar Melchior Pfinzings zum „Theuerdank“ spielte sich das Erlebnis dieser Steinbockjagd im Land ob der Enns ab. Im Salzkammergut hat Maximilian häufig der Jagd gehuldigt; eine wohlverwahrte Sammlung von 20 ihm gehörigen Jagdschäften, der damaligen Steinwildjagdwaffe, ließ er sich außer in seinen Lieblingsjagdaufenthalten Innsbruck, Ehrenberg, Wiener-Neustadt und Rottenmann auch in Gmunden aufstellen. Zwei Aufschriften auf zwei montierten Steinbockgehörnen in den natur¬ historischen Sammlungen des Stiftes Kremsmünster lassen auf Steinwildvorkommen im Almsee¬ gebiet schließen. Sie tragen die Jahreszahlen 1705 und 1706 mit dem Erlegungsvermerk Alm¬ see. Der letzte Steinbock am Almsee wurde 1756 erlegt; die Kremsmünsterer Forst- und Jagd¬ akte enthalten jedoch keinerlei Erwähnungen von Steinwild. Im 19. Jahrhundert wurden auch in Oberösterreich Versuche unternommen, das Steinwild wieder einzubürgern, so durch Kaiser Franz Josef im Salzkammergut, der 1856 Steinwild aus dem Schönbrunner Tiergarten in den Ischler Alpen und 1865 Tiere aus dem Hellbrunner Tiergarten am vorderen Langbathsee aus¬ setzen ließ. Der Versuch mißglückte wie ein anderes, noch unzulänglicheres Unternehmen dieser Art 1901/02 im Schaumburg-Lippeschen Jagdrevier am Pyhrn bei Windischgarsten. Verzeichnis der oberösterreichischen Neuerscheinungen Bearbeitet vom Institut für Landeskunde von Oberösterreich In das „Verzeichnis der oberösterreichischen Neuerscheinungen“ werden aufgenommen alle von oberösterreichischen (= in Oberösterreich geborenen) Verfassern seit 1. 5. 1945 erscheinen¬ den Druckwerke (Bücher, Landkarten, Kompositionen, Kunstblätter), ferner Werke, in denen Ober österreicher als Herausgeber, Schriftleiter, Übersetzer, Bearbeiter, Kommentatoren, Schrift- und Bildkünstler Anteil haben, außerdem Privatdrucke, Arbeiten im Manuskript, Dissertationen, so¬ weit sie öffentlich (in Bibliotheken, Archiven) aufliegen. Das laufend in den „Heimatblättern veröffentlichte Verzeichnis wird einen Einblick in das geistige Schaffen der Oberösterreicher, auch in die Tätigkeit unserer Verlage gewähren. Bayr Rudolf: Sophokles Oidipus auf Kolonos. Deutsche Nachdichtung. 102 S. Linz [1946] (Muck). Bayr Rudolf: Das ungewisse Haus. Erzählungen. 72 S. Linz [1946] (Muck). Bayr Rudolf: Zur Psychologie des dichterischen Schaffens. 15 S. Linz 1946 (Muck). Berger Franz und Weiß Gerhoch: Konrad Meindl (1844—1915), der Geschichtsforscher des Innviertels. Ein Lebensbild. 80 S. Nied i. J. 1945 (O.-ö. Landesverlag). Bogsrucker Alois: Der Schutzengel Frau. 5. Aufl. 56 S. Wien 1945 (Auderieth). Commenda Hans: Geschichten um Anton Bruckner. Gesammelt und frei nach den Quellen erzählt. 160 S. Linz [1946] (Muck).
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