Abb. 97 - 99 Abb. 99 fahrtspavillons, die mit dem ersten Neubauprojekt (BQ. 40 - 42) auffällige Übereinstimmungen zeigt [1123]. Der Schluß liegt nahe, daß Abt Anton den Hayberger-Entwurf als "Konkurrenzprojekt" zu den damals entstehenden großen Klosteranlagen von Göttweig (1719 ff.) und vor allem Klosterneuburg (1730 ff.) in Auftrag gab. Er wollte damit die zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht gleichberechtigte Stellung Admonts in der Reihe der großen landständischen Stifte zum Ausdruck bringen und nicht zuletzt seiner eigenen Person, unter dem Vorzeichen des "omnia ad maiorem dei gloriam", ein bleibendes Denkmal setzen und damit "eine memoria [...] der Nachwelt erlassen" [1124]. Die finanzielle Lage des Stiftes war zu dieser Zeit trotz hoher Kriegsabgaben außerordentlich gut. So konnte man auch als letztes landständisches Stift in Österreich noch in den 30er Jahren einen gewaltigen Neubau in Angriff nehmen. Während in Klosterneuburg die Bautätigkeit schon bald nach dem Tode Karls VI. (1740) infolge des österreichischen Erbfolgekrieges (1740 - 1748) und fehlender Rücklagen nahezu eingestellt wurde [1125], zogen sich die Arbeiten in Admont noch bis zum Beginn der 80er Jahre hin. Aber auch hier entstand ebenso wie in Göttweig, Klosterneuburg oder Klosterbruck nur ein - wenn auch beeindruckender - Torso der ursprünglich geplanten Bauten. 2. Die erste Bibliothek (Nordtrakt) unter Abt Anton II. von Mainersberg a. Gestalt und Stellung Der spätbarocke Neubau wurde 1734 [1126] mit der Grundsteinlegung zum l 5achsigen Nordtrakt begonnen, in dessen Obergeschossen man eine gewaltige neue Stiftsbibliothek (L. 70,65m : B. 11,40m : H. 12,70m) einrichtete. Dazu hat sich ein repräsentativer, grau lavierter Entwurfssatz Haybergers erhalten, der den Bau im Grundriß, Längs- und Querschnitt wiedergibt (BQ. 48 - 50). Der Längsschnitt durch den fünfgeschossigen Trakt (BQ. 49) zeigt im Aufriß die innere Nordwand der beiden dreiachsigen quadratischen Eckpavillons im Westen und Osten sowie das dazwischenliegende eigentliche Biblio-
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