Abb. 87 - 89 Abb. 91 Abb. 96 Abb. 91 haben [ l 099 ]. Hayberger schafft mit diesem Fassadenentwurf eine im barocken Klosterbau einmalige Lösung, für die es keine Vorläufer oder Parallelen gibt. Durch die Integration der Kirchenfassade in den Gesamtbau erreicht er für die Außenerscheinung einen Grad der Geschlossenheit und Vereinheitlichung, der im gesamten barocken Klosterbau nie verwirklicht, aber offensichtlich auch niemals angestrebt wurde. Größte Verwandtschaft bezüglich der inneren und teilweise auch der äußeren Disposition der beiden Admonter Einfahrtspavillons hat der 1715 - 1718 von Prandtauer errichtete Garstener Pavillonbau [1100]. Dies betrifft vor allem die grundsätzliche Anlage und Verbindung von Einfahrt, Vestibül, Treppenhaus und Gängen. Mit dem Pergamentplan (BQ. 44) stimmt auch die Gliederung des siebenachsigen Außenbaus durch Doppelpilaster weitgehend überein. Dem Garstener Bau nahezu identisch ist eine vor 1723/24 anzusetzende Planung Prandtauers für den Bibliothekspavillon von St. Florian [ 110 l ]. Auch der von Hayberger zwischen 1744 und 1749 ausgeführte Bau spiegelt noch we itgehend diese Prandtauer-Planung wieder [ 1102]. Für die Admonter Ausbildung von Pavillonfreigeschoß und abgestuftem Walmdach ist dagegen Prandtauers reich gegliederter St. Florianer Saalpavillon (1717 - 1724) heranzuziehen [1103]. Admont geht aber noch einen wesentlichen Schritt über St. Florian hinaus. Während es sich dort um ein Attikageschoß handelt, das den Unterbau abschließt, wird in Admont die Eigenständigkeit des Freigeschosses durch eine eigene korinthische Pilastergliederung und eine den Fenstern der Hauptgeschosse entprechende Rahmung hervorgehoben. Deutlicher noch verweist die Admonter Entwurfsvariante mit vorgezogenem Mittelrisalit [1104] auf den Saalpavillon von St. Florian, dessen drei Mittelachsen ebenfalls als flacher Risalit hervortreten. Anders ist jedoch die Durchführung im einzelnen. Während sich in St. Florian der kräftige Pavillonbau und sein flacher Mittelrisalit durch konkav aufgebogene Eckpilaster von ihren Rücklagen absetzen, treten sie in Admont als kantige Baukörper hervor. Hayberger schließt sich hier den strengeren Auffassungen Johann Bernhard Fischers von Erlach und Hildebrandts an [l l 05]. Es ist ein allgemeines Charakteristikum Haybergerscher Werke, daß er einzelne Bauvolumina als kubischstatische Gebilde klar voneinander absetzt und nicht zu verschmelzen oder
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