Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Ai>!J. Uß Seitenachsen sind gegenüber der Mitte leicht vorgezogen. Auf ein hohes verkröpftes Sockelgeschoß, das die Gliederung der Trakte aufgreift, folgen in Superposition zwei gleichhohe Geschosse toskanisch-dorischer bzw. ionischer Ordnung und darauf ein niedrigeres korinthisch-komposites Obergeschoß. Die dreiachsige Fassade wird in ganzer Breite von einem rundbogigen Giebelfeld abgeschlossen, in das eine von Engeln gehaltene Uhr eingefügt ist. Die Giebelbekrönung bilden fünf Statuen nicht identifizierbarer Heiliger, drei Bischöfe und zwei Benediktiner an den Seiten. Unter ihnen dürften der Stiftspatron Blasius (Mitte?), der Salzburger Erzbischof Gebhard als Stiftsgründer sowie der hl. Benedikt als Ordenspatron sein. Die Freigeschosse der romanischen Türme sollten vermutlich abgebrochen werden, so daß die oberen beiden Geschosse sowie der Giebel der Blendfassade völlig frei geständen hätten. Dafür spricht die Angabe der als "Glockenstühle" genutzten Seitenöffnungen des Obergeschosses. Daß der rundbogig abgeschlossene Frontispiz und die fünfachsigen Seitenflügel wiederum den rückwärtigen Abschluß eines Ehrenhofes bilden, zeigt die breite Verschattung des linken Verbindungstraktes [1057). Die Verlängerung beider Zwischentrakte um eine Fensterachse gegenüber dem Pergamentplan ergibt si h aus einer Verbreiterung der mittleren Höfe um zwei auf 15 Achsen und nicht etwa aus der Reduzierung der Blendfassadenbreite gegenüber der alten Doppelturm front. Nimmt man, wie auf dem Pergamentplan und dem Grundrißentwurf zu sehen, einen quadratischen Hof im Osten der Kir he an, so muß auch die Ti fe d r Höfe auf 15 Achsen vergrößert werden. Weitere Abwei hungen des Orthogonalris es vom Pergamentplan Iiegen in der Reduzierung der Einfahrtsportale auf profilierte Rahmen, die mit den darüberliegenden Fenstern zu einer Portal- Fenstergruppe zusammengefaß t werden, im Verzi ht auf figurale Dekoration der Blendgiebel sowie in den reicheren, zeltdachähnlich gestuften Walmdächern. Der Grundriß des Erdgeschosses (BQ. 45) gibt die Wirtschafts- und Verw.:iltungsräume der geplanten Klosteranlage wieder. Die unverändert übernommene Kirche ist nur in ihrer Umrißlinie angedeutet. Die einzelnen Räume der Trakte sind zumeist durch eine fensterseitige Enfilade verbunden und werden von langen Gängen erschlossen. Im östlichen Nord- und Südtrakt sind die Pferdestallungen zu erkennen. Der gesamte Osttrakt enthält nur im Südteil Einbauten (Hammerschmiede) und ist in der Sockelzone zu den beiden großen Höfen durch Pfeilerarkaden geöffnet. Alle Höfe, auch die kleineren zu Seiten des Langhauses, erschließen Durchfahrten.

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