1-bb. 89 - 91 Abb. 91 Abb. 90 achsen durchbrechen hochovale, reich gerahmte Fensteröffnungen. Den drei Mittelachsen des Freigeschosses entspricht die Gliederung der quadratischen Eckpavillons. Der Blendgiebel setzt hier über einer etwas schmaleren Basis an und umschließt ein glockenförmiges statt eines umgekehrt-herzförmigen Fensters. Der orthogonale Aufrißentwurf der Westfront (BQ. 46) weicht vor allem in drei Punkten vom Pergamentplan ab: in der Gliederung der Mittelpavillons, der Planung einer barocken Kirchenfassade und der Verbreiterung der Gesamtanlage. Während die Einfahrtspavillons des Pergamentplans eine Vertikalgliederung durch paarweise angeordnete Kolossalpilaster und Fensterbahnen gleicher Breite haben - das Achsensystem der Rücklagen wird dadurch über die Pavillonbauten hinweg fortgesetzt -, sind die Pavillons des Orthogonalplanes in ihrer Achsweite und Pilasteranordnung differenziert. Die Mitte ist durch eine breitere Achse betont, die von einfachen Kolossalpilastern eingefaßt wird. Die schmaleren Seitenachsen entsprechen wiederum denen der Rücklage, werden aber von zwei Pilasterpaaren und einem äußeren, einfachen Pilaster begrenzt. Die mittlere Portal-Fenstergruppe ersetzt ein an dieser Stelle gedachtes Pilasterpaar, dessen Reste in zwei konsolartigen Gebälkstücken zu erkennen sind, in die das Mezzaninfenster eingebrochen ist. Im Attikageschoß sind durch die Verbreiterung des Blendgiebels die beiden inneren Pilaster weggefallen. Bei genauer Betrachtung läßt der rechte Mittelpavillon zwei Entwurfsvarianten erkennen. So stehen die inneren Doppelpilaster und damit auch ihre Sockel unterschiedlich weit auseinander. Vor allem im Attikageschoß erkennt man deutlich, daß der linke Pfeiler näher an der Giebelfeldrahmung steht als der rechte. Ihre Zusammenziehung auf der linkenSeite sowie die geringfügig angeschnittenen Innenseiten der beiden linken Pilasterkapitelle deuten auf eine Baukörperkante hin, die sich aus 'einem risalitartigen Vorziehen der drei Mittelachsen ergibt. Die zweite entscheidendere Abweichung vom Pergamententwurf besteht in der Einbeziehung der Kirchenfassade in die Neubauplanungen. Sie sollte der alten romanischen Doppelturmfront, an der sich der Fassadenaufriß orientiert, vorgeblendet werden. Für die Planung eines Neubaus der gesamten Kirche gibt es keine Anhaltspunkte (1056). Von der alten Fassade sind die Höhen der beiden unteren Geschosse, die Achsenbreiten, die Anordnung der Portale sowie die altertümlichen mittleren Doppelfenster abgeleitet. Die
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