Abb. 87, 88 um die Kirche gruppierten Anlage (BQ. 44, 45) aus, deren Wirkung in erster Linie auf der ununterbrochenen Längserstreckung der einzelnen Trakte beruht. Akzente bilden die erhöhten, von einem Zeltdach bekrönten Pavillonbauten, die nicht nur die Ecken der Anlage, sondern auch die Kreuzungspunkte der Haupttrakte betonen. Flache, fassadengliedernde Mittelrisalite fehlen in den Planungen Haybergers völlig. Vergleichbar ist dagegen die Betonung der Einfahrt durch einen ausladenden Mittelrisalit, dem hofseitig ein Treppenhausrisalit mit einer geradarmigsymmetrischen Treppenanlage entspricht. Während sich bei dem ersten Admonter Neubauprojekt (BQ. 40 - 42) äußerer Mittelrisalit und Treppenhausrisalit nicht entsprechen und das Treppengehäuse nur an den Trakt angeschoben ist, fügt Hayberger einen selbstständigen Pavillonbau ein, der sich deutlich von den Seitenflügeln absetzt. Das Treppenhaus ist bei ihm ein vollständig in den Mittelpavillon integrierter und mit ihm verbundener Teil, der sich dementsprechend auch nicht mehr in Arkaden zum Hof öffnet. Ungewöhnlich im Werk Haybergers ist auch die Verwendung von kuppeligen Gewölben, wie sie auf dem Admonter Entwurf beim Treppenhaus und bei der Bibliothek sowie dem darüberliegenden Raum vorkommen. Eine solche Wölbungsform findet sich nur auf einem einzigen seiner Admonter Pläne (BQ. 70). Im übrigen verwendet Hayberger ausschließlich Kreuzgratgewölbe (1035) und bei größeren Räumen tonnenähnliche Muldengewölbe mit oder ohne Stichkappen (1036) sowie Spiegelgewölbe mit Stichkappen [ 1037). Daß sowohl die Kremsmünsterer als auch die Admonter Pläne von demselben Architkten stammen, darf auf Grund der Gemeinsamkeiten beider Entwürfe als sicher gelten. Dies bestätigt auch ihre ungewöhnliche gelbbraune Lavierung sowie die von derselben Hand ausgeführte Beschr_iftung. Von demselben Architekten hat sich schließlich im Admonter Stiftsarchiv ein weiterer Entwurf (BQ. 43) erhalten (1038). Er gibt im Grundriß die beiden Obergeschosse einer kleinen Dreiflügelanlage vom Typ einer achsialsymmetrischen Maison de Plaisance wieder. Ob es sich dabei um em konkretes Projekt, möglicherweise für ein Jagdschlößchen des Stiftes, handelt, ist ungewiß. Die Analyse der Admonter und Kremsmünsterer Entwürfe bestätigt die Ansicht Pühringer-Zwanowetz', daß es sich in beiden Fällen um denselben Entwerfer handelt. Bei näherer Betrachtung ist ihre Zuschreibung an Gotthardt
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